BILD fragte Hoffmann, Doll und Beiersdorfer
Warum treten Sie nicht zurück?

Der HSV auf einem Abstiegsplatz. Obwohl der Klub im Sommer für 24 Millionen Euro neue Spieler kaufte. In Hamburg geht nichts mehr. Chaos pur.
Deswegen druckte BILD im Namen vieler besorgter HSV-Fans gestern vorgefertigte Rücktritts-Erklärungen für den Vorsitzenden Bernd Hoffmann (43), Sportchef Dietmar Beiersdorfer (43) und Erfolglos-Trainer Thomas Doll (40).

Sie mussten nur noch unterschreiben.

BILD fragte gestern nach: Treten Sie jetzt zurück? Hoffmann: „Ein Kapitän verlässt bei stürmischer See nicht als Erster das Schiff. So wird das auch hier sein.“

Beiersdorfer: „Ich sage dazu gar nichts.“

Doll schob alle Fragen zu seinem Job weg: „Für mich ist es wichtig, mich auf das Spiel Mittwoch gegen Moskau zu konzentrieren. Zu anderen Dingen äußere ich mich nicht.“

Vorstand und Coach wollen weiterwurschteln. Dafür redet ein anderer Klartext. Der mächtige Aufsichtsrats-Vize Willi Schulz (68).

„Das Maß ist voll“, sagt der Vize-Weltmeister von 1966. „Wir sind auf dem absoluten Tiefpunkt. Wir sind gezwungen zu handeln. Wir haben keine Zeit mehr!“ Handeln – das heißt für Schulz: Trainer weg, auch Sportchef weg!

„Es geht nicht um Personen, sondern nur um den HSV“, sagt Schulz.

Seine Vorwürfe an Trainer Doll: „Keine Disziplin in der Mannschaft, keine Kondition. Und kein Selbstvertrauen. Alle Appelle waren nur Worthülsen. Dazu hat Doll die Spieler zu lange geschützt, sich vor sie gestellt. Damit hatten sie ihr Alibi. Sie haben ihn gnadenlos ausgenutzt.“

Und was ist mit Sportchef Beiersdorfer?

Schulz: „Er redet immer nur von Neueinkäufen. Er sollte sich darum kümmern, wie man aus vorhandenem erstklassigen Material eine schlagkräftige Mannschaft macht.“

Chaos beim HSV. Und dann auch noch das: Kapitän Rafael van der Vaart wurde nach seinem brutalen Foul in Bochum vom DFB-Sportgericht für vier Spiele gesperrt.