Erdung der Empfangseinheit
Jedes Gebäude und die damit verbundene Hausinstallation verfügt über eine Erdung, welche in den meisten Fällen über das Fundament realisiert wird. Somit sollte auch die Antenneninstallation mit in diese Erdung einbezogen werden. Allgemein lässt sich noch sagen, dass Antennen nicht auf Gebäuden errichtet werden dürfen, die leicht entzündliche Dacheindeckungen wie Stroh oder Reet haben. Erdungsleiter und Antennenleitungen dürfen ferner nicht durch Räume geführt werden, in denen leicht entzündliche Stoffe gelagert werden.
Teil 1: Erdung und Potentialausgleich
Teil 2: Blitzschutz
Teil 3: Welche Schutzmaßnahmen gibt es zum Thema Erdung, Potentialausgleich und Blitzschutz
Hallo Leute,
hier mal eine Themenserie von Lunabase zum Thema Sicherheit von Antennenanlagen, die ich versuche wöchentlich weiterzuführen.
Potentialausgleich
Für den Fall, dass Sie schon einmal an einer Antennendose oder an einem Koaxialkabel einen elektrischen Schlag bekommen haben, ist wahrscheinlich ein fehlender Potentialausgleich der Grund. Als Potentialausgleich wird eine elektrisch leitfähige Verbindung bezeichnet, die unterschiedliche elektrische Potentiale und somit eine elektrische Spannung zwischen leitfähigen Körpern (z.B. Antennenanlagen und Kabelverbindungen) verhindert oder zumindest stark reduziert.
Alle Abschirmungen der von der Antenne abgehenden Koaxialleitungen müssen über eine TV-Erdungsschiene oder F-Connector-Erdungsblock über einen Schutzpotentialausgleichsleiter mit einem Querschnitt von min. 4mm² Kupfer verbunden werden und auf einer Potentailausgleichschiene verbunden sein. Die Zuleitung zur Potentialausgleichschiene muß in mindestens 16mm2 Kupfer oder 25mm2 Alumminium ausgeführt sein und mit der Potentialausgleichsanlage, Erdung des Gebäudes verbunden sein, ein sogenannter Banderder oder Tiefenerder. Die wiederum 10OHM nicht überschreiten dürfen. Hier muß die Elektrofachkraft vorort, die Erdungs- und Potentialausgleichsanlage mit einer Erdungsmessung oder LOW OHM Messung sicherstellen, das die Anlage in Ordnung ist. Auch vom Multischalter abgehende Leitungen sollten hier mit aufgelegt werden.
Ergänzung zum Potentialausgleich:
Gebäude ohne Blitzschutz, bzw. im geschützten Bereich
Antenne im geschützen Bereich (2 m unterhalb der Dachkante und näher an der Hauswand als 1,5 m)
Achtung Dachkante: Hiermit ist gemeint, die Dachkante unterhalb der Regenrinne. Also, zwischen Regenrinne und Oberkante Antenne müssen 2m betragen.
- keine Erdung erforderlich
- In der VDE 0855-1 wird empfohlen den Aussenleiter der Koaxleitung in das Potentialausgleichsystem des Gebäudes zu integrieren
- ein 4 mm² Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Aussenleiter der Koaxleitung mit dem Antennenmast über eine Erdungsschiene
- Antennenmast in den Haupotentialausgleich einbeziehen
Antenne im ungeschützen Bereich
- ein 4 mm² Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Aussenleiter der Koaxleitung mit dem Antennenmast über eine Erdundsschiene
- Antennenmast in den Haupotentialausgleich einbeziehen
- ein Erdungsleiter in Ausführung Einzelmassivdraht aus Kupfer 16 mm², Alumminium 25mm2 oder Stahl 50mm2 verbindet dem Mast mit dem Erder
- möglichst geradliniges und sekrechtes Führen des Erdungsleiters und möglichst lange ausserhalb des Gebäudes
- bei fehlendem Ring-, Tiefen- oder Banderder muss eine Erdung hergestellt werden
- Empfehlenswert isoliert angebrachte Fangstangen...
- das Standrohr und die Aussenleiter der Koaxleitung mit dem Potentialausgleich und
- die Fangeinrichtung auf kürzestem Wege mit der Erdungsanlage verbinden.
Für die Erdung des Antennenmastes, ist die Ausführung, Verlegung und Wahl des 1x16mm2 in Kupfer wichtig.
Verkehrt ist das Handelsübliche 1x16mm2 NYM-J in mehradriger Ausführung, bzw. in H-05 oder H-07 Ausführung.
Warum ist das so????
Bei Kurzschlußströmen, sei es duch Blitzschlag direkt, indirekt oder Kurzschluß durch Elektro Versorgungsunternehmen(EVU) können ströme im dreistelligen Kiloamperebereich auftreten.
Das hierzuverlegte Kabel in mehradriger Ausführung, würde sich dann auflösen. Auch, wenn man dafür, die erhältlichen normalen 100K(ilo)A(mpere) Kabelschuh, nicht ausschließen kann, das die richtig verarbeitet, bzw. gepresst wurden. Manche Bauteile halten auch gar nicht 100KA(100000Ampere) aus.
Gebäude mit Blitzschutzanlage
Antenne im geschützen Bereich (Schutzbereich des äusseren Blitzschutzes abhängig von der Schutzklasse und der Höhe der Fangeinrichtung über dem zu schützenden Bereich)
- keine Erdung erforderlich
- ein 4 mm² Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Aussenleiter der Koaxleitung mit dem Antennenmast über Erdungsschiene
- Anbindung an das Blitzschutzsystem erst an der Haupotentialausgleichschiene
- Überspannungsschutzgeräte dringend empfohlen
- bei Einhaltung der geforderten Trennungsabstände den Antennemast nicht an den äusseren Blitzschutz anbinden
Antenne im ungeschützen Bereich (Antenne liegt nicht im Schutzbereich einer Fangleitung)
- keine direkte Anbindung an die Blitzschutzanlage
- ein 4 mm² Potentialausgleichsleiter aus Kupfer verbindet die Aussenleiter der Koaxleitung mit dem Antennenmast über Erdungsschiene
- Überspannungsschutzgeräte erforderlich
- unbedingt isoliert angebrachte Fangstangen anbringen...
- die Fangeinrichtung auf dem kürzesten Wege mit der Erdungs- bzw. Blitzschutzanlage verbinden
und den Trennungsabstand berechnen- oder Standrohr als Fangstange nützen, hier...
- Antennenbefestigung an das Rohr über isolierte Distanzhalter.
- Verbinden der Aussenleiter der Koaxleitung mit dem Potentialausgleich,
- direkter Anschluss des Standrohres an den Blitzschutz und
- Einsatz von Überspannungsschutzgeräten zur Begrenzung von Überspannungen
Achtung:
In der "Blitzschutznorm" VDE 0185-305 wird empfohlen, auf die direkte Verbindung von der Antenne oder Antennenmast mit der Blitzschutzanlage zu verzichten. Es soll nach dieser Norm der direkte Einschlag in die Antenne mit einer geerdeten Fangstange verhindert werden (Schutzwinkelverfahren).
Weiter im Lauf der nächsten Woche