Finanzberichte fehlerhaft - Bafin erhebt Vorwürfe gegen Sky
Der hochdefizitäre Bezahlsender Sky Deutschland ist ins Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geraten. Wie das Unternehmen mitteilte, werfen die Kontrolleure Sky vor, in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 fehlerhafte Geschäftsberichte veröffentlicht zu haben.
Die Finanzaufsichtsbehörde Bafin hat nach ihrer Einschätzung Fehler in mehreren Konzernabschlüssen und -lageberichten des Bezahlsenders Sky Deutschland gefunden. Wie das Unternehmen mitteilte, hat die Feststellung der Bafin derzeit aber keine unmittelbaren bilanziellen Auswirkungen.
Konkret beanstandet die Bafin den Jahresabschluss und den Konzernabschluss zum Abschlussstichtag 31. Dezember 2007 und den Lagebericht und Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2007 der damaligen Premiere AG (jetzt: Sky Deutschland AG). Zudem ist nach Ansicht der Finanzaufsicht der Halbjahresfinanzbericht zum Stichtag 30. Juni 2008 und der Zwischenlagebericht für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs 2008 fehlerhaft.
Firmenwert und Abonnentenzahlen zu hoch
Die Aufsicht hat demnach bemängelt, dass die Abonnentenzahlen der Gesellschaft in den Lageberichten für das Geschäftsjahr 2007 um rund 623.000 und im Zwischenlagebericht für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahrs 2008 um rund 611.000 zu hoch ausgewiesen worden seien. Darüber hinaus sollen Risiken im Zusammenhang mit dem geplanten Erwerb der Bundesligarechte für die Spielzeiten 2009/2010 bis 2011/2012 im Jahr 2008 nicht ausreichend beurteilt und erläutert worden seien.
Sky Deutschland hält die Feststellung der Bafin für unzutreffend und will sie laut Mitteilung gerichtlich überprüfen lassen. Dem Münchner Bezahlsender drohen Bußgelder und Schadenersatzansprüche von Dritten. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz verlor die Sky-Deutschland-Aktien nach Veröffentlichung der Mitteilung knapp 14 Prozent.
Quelle n-tv