Fast alle Hartz-IV-Empfänger wollen arbeiten
Fast alle Hartz-IV-Empfänger bemühen sich einer Studie zufolge ernsthaft um Arbeit. Von den Langzeitarbeitslosen unter 56 Jahre stünden 90 Prozent für eine Beschäftigung zur Verfügung, berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Arbeitsmoral war offenbar schon vorher hoch
"Das Problem ist nicht die Arbeitsmoral", fassen die Ökonomen demnach ihre Bilanz zusammen. Wie die Zeitung unter Bezug auf die DIW-Studie schreibt, haben die Hartz-Reformen, anders als von der Politik erhofft, nicht zu einer höheren Arbeitsbereitschaft geführt. Dies liege laut DIW daran, dass die Motivation schon vor der Reform "offenkundig kaum steigerungsfähig" gewesen sei. Dies gelte insbesondere für die neuen Bundesländer, wo noch weniger Erwerbslose auf einen Job verzichteten als im Westen.
Viele Ältere wollen nicht mehr suchen
Nur bei den Älteren sinkt die Bereitschaft zur Arbeitssuche dramatisch, offenbar weil sie keine berufliche Perspektive mehr für sich sehen. Von den 56-Jährigen und Älteren erklärten demnach 42 Prozent, keine Stelle mehr antreten zu wollen. Die Daten beruhten auf Auswertungen einer repräsentativen Wiederholungsbefragung von über 12.000 Privathaushalten.
Recht auf menschenwürdiges Existenzminimum
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verkündet derweil am Dienstag (9. Februar) sein Urteil zu den Hartz-IV-Regelsätzen für Kinder. Die Karlsruher Richter wollen zugleich erstmals grundsätzlich Stellung beziehen zum sogenannten Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum. Damit könnte das Urteil sogar die größte Sozialreform in der deutschen Nachkriegsgeschichte kippen - und den hoch verschuldeten Staat weitere Milliarden kosten.
Quelle: T-Online