Hilfe läuft weiter, aber kommt sie an?
Das Welternährungsprogramm (WFP) will nach einer vorübergehenden Unterbrechung seine Hilfsflüge nach Birma am Samstag wieder aufnehmen. Es sollen nun doch wie geplant zwei Hilfsflüge nach Birma geschickt werden, teilte die UN-Organisation in Genf mit. Heute hatte das WFP die Luftbrücke zunächst ausgesetzt, nachdem die letzten beiden Lieferungen im Umfang von 38 Tonnen am Flughafen in Rangun beschlagnahmt worden waren. Die Gründe dafür sind bisher unklar. Eine weitere WFP-Sprecherin sagte, möglicherweise handele es sich um zolltechnische Fragen. Man sei mit der Regierung im Gespräch, um Lösungen zu suchen.
Bei den beschlagnahmten Gütern handelt es sich um Proteinkekse, mit denen 95.000 Menschen ernährt werden sollen. Am Donnerstag seien bereits Kekse für 21.000 Menschen eingeflogen worden, die in die am schwersten betroffenen Gebiete geliefert wurden, hieß es.
Birma will Hilfe aus den USA annehmen
Die birmanische Militärregierung gab nach Berichten des Staatsfernsehens unterdessen bekannt, sie sei bereit, auch aus den USA Hilfe für die Wirbelsturmopfer anzunehmen. Wie die Hilfsgüter ausgeliefert und verteilt werden sollen, präzisierte sie aber nicht.
Trotz internationaler Appelle bestehen Birmas Generäle darauf, die Hilfen selbst zu verteilen. Die Regime schickte Helfer aus dem Golfstaat Katar zurück, die mit einem Flugzeug voller Hilfsgüter eingetroffen waren. Das Land könne derzeit keine Hilfsteams aus dem Ausland empfangen, erklärte das Außenministerium. "Derzeit legen wir die Priorität darauf, Hilfen zu erhalten und sie mit unseren eigenen Kräften in die von dem Sturm betroffenen Gebiete zu bringen."
Die Hilfsorganisationen bezweifeln jedoch, dass die Regierung in der Lage ist, die Lieferungen schnell und effektiv zu verteilen. Zudem müssten dringend Experten ins Land gelassen werden, um genau abzuschätzen, was genau wo gebraucht werde. Beobachter vermuten, dass Regime schotte sich aus Angst um sein politisches Überleben ab.
Quelle: tagesschau.de