Sky legt am Donnerstag Quartalsbilanz vor - weiter tiefrote Zahlen erwartet
Börse: Sky zu teuer für Kundenwachstum
Die Entwicklung der Abonnentenzahlen steht im Mittelpunkt des Interesses, wenn die Bezahlplattform Premiere nach der im Sommer erfolgten Umfirmierung in Sky Deutschland an diesem Donnerstag (12. November) ihre Kennzahlen für das dritte Bilanzquartal vorlegt.
Neben der Umbenennung hatte das Unternehmen auch seine Paketstruktur geändert und die Preise zum Teil drastisch angehoben. Analysten sind sich laut einer am Dienstag verbreiteten Umfrage der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires darüber einig, dass Sky Deutschland derzeit noch nicht ausreichend Neukunden gewinnt, um sein Ziel von 3 bis 3,4 Millionen Abonnenten bis Ende 2010 zu erreichen.
Diese Spanne an zahlenden Kunden hält der Sender für notwendig, um dauerhaft profitabel arbeiten zu können. Dazu müssten bis Ende 2010 in jedem Quartal durchschnittlich 100.000 bis 170.000 Neukunden gewonnen werden. Zum Ende des ersten Halbjahrs 2009 wies der Vorgänger Premiere lediglich 2,36 Millionen Abonnenten aus
Analysten rechnen mit weniger Neukunden als erhofft
Marktbeobachter gehen laut Dow Jones trotzdem davon aus, dass der Auftakt zur neuen Saison der Fußball-Bundesliga dem Anbieter zwischen Juli und September einen nennenswerten Anstrum an Neukunden beschert hat. Die Schätzungen bewegen sich allerdings im Bereich zwischen 75.000 und 100.000. Neben Problemen beim Smartcard-Versand und im Kundenmanagement nannten die Experten auch die höheren Abogebühren für den Fußball-Empfang in der Nach-Premiere-Ära als Grund für die schwachen Wachstumserwartungen.
Die Analysten der Nord-LB teilten unterdessen die Einschätzung des Sky-Managements nicht, Deutschland könne für Bezahlfernsehen ähnlich empfänglich sein wie der italienische oder englische Markt. Sie prognostizierten gegenüber der Agentur "abermals dunkelrote Zahlen" und einen Break-Even, also das Erreichen der schwarzen Null, frühestens 2012. Sky-Vorstandschef Mark Williams hatte zuvor den Anspruch formuliert, ab 2011 profitabel zu arbeiten.
Quelle Sat und Kabel