Vergleich von Adidas und DFB - Nike sieht Fußball als Verlierer
Der Deutschland-Chef des Sportartikelherstellers Nike hat den anstehenden Vergleich im Ausrüsterstreit zwischen adidas und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) heftig kritisiert. "Es wäre auf jeden Fall der größte Verlust in der Geschichte des deutschen Fußballs, egal wie es zu dieser Entscheidung kommt und wer dafür die Verantwortung trägt. Der große Verlierer wäre der Fußball", sagte Hubertus Hoyt der Tageszeitung "Die Welt".
Das Präsidium des DFB entscheidet, ob es dem Vergleich zustimmt. Offenbar plant der DFB, seine traditionelle Partnerschaft mit adidas bis mindestens 2018 fortzusetzen und nicht auf die 500-Millionen-Euro-Offerte des amerikanischen Herstellers Nike einzugehen. Dafür soll das in Herzogenaurach beheimatete Unternehmen für die Ausrüstung der Nationalteams von sofort an jährlich 20 Millionen statt wie bisher 11 Millionen Euro überweisen. Von 2011 an sollen es pro Jahr 25 Millionen Euro sein. Darauf einigten sich DFB-Präsident Theo Zwanziger und adidas-Vorstandschef Herbert Hainer laut "kicker", nachdem ein Schiedsgericht den streitenden Parteien zu einer Vergleichslösung geraten hatte.
Einen solchen Vergleich hält Hoyt für fahrlässig: "Es geht um die Frage, ob es sich der deutsche Fußball leisten kann, auf mehr als 250 Millionen Euro zu verzichten. Legt man die Investitionen des heutigen Ausrüsters zugrunde, dann würde es mehr als 20 Jahre dauern, bis der DFB diesen dramatischen Verlust kompensiert haben wird. Das hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Liga, die mit 18 Prozent an den Einnahmen des DFB partizipiert, sondern auch auf die Landesverbände und deren kleinere Vereine, auf Investitionen in Sozialprojekte, Jugend- und Talentförderung sowie den Frauenfußball", sagte er der "Welt". Hoyt plädiert weiterhin dafür, ein Gericht klären zu lassen, ob der DFB rechtmäßig handelt, wenn er die Kooperation mit adidas fortsetzt. Das Angebot seines Unternehmens stehe nach wie vor.
Quelle n-tv