Notebook-CPU ohne Multiplier-Lock, Desktop-Modelle mit FSB 1.333
Intel bringt nun seinen bereits erwarteten ersten Mobilprozessor mit "Extreme"-Label auf den Markt: Der "Core 2 Extreme X7800" kostet zwar alleine mehr als ein Einstiegs-Notebook, dafür lässt sich aber der Multiplikator frei einstellen. Zudem stellte Intel nun für den Desktop-PC-Markt einen Quad-Core-Extremisten mit 3 GHz vor, ebenfalls neu sind zwei weitere Dual-Core-Modelle mit einem effektiven FSB-Takt von 1.333 MHz.
Die neuen Prozessor-Serien basieren auf den bekannten Kernen "Merom" für die mobilen Core-2-Duo mit zwei Cores, "Conroe" für zweikernige Desktop-Prozessoren und "Kentsfield" für Quad-Cores, die es bisher nur für stationäre Rechner gibt. Die größte Neuerung ist der X7800 für Notebooks. Er ist der erste Mobil-Prozessor, dem Intel das vor allem für Gaming-CPUs gedachte Label "Extreme" verleiht. Auf Anforderung von Notebook-Herstellern hatte Intel bisher auch schon die G-Versionen der Core 2 Duo mit frei einstellbarem Multiplikator geliefert, nun gibt es auch ein Serienprodukt mit dieser Funktion.
Statt mit 2,4 GHz des bisher schnellsten Modells T7700 taktet der X7800 mit 2,6 GHz. Die Leistungsaufnahme (TDP) steigt dabei auf 44 Watt - mehr als so manches 15-Zoll-Notebook insgesamt verbraucht. Auch der Listenpreis für 1.000er-Stückzahlen für PC-Hersteller liegt mit je 851,- US-Dollar im Rahmen eines kompletten Mobilrechners. Laut Intel wird die CPU bereits ausgeliefert, mit ersten Produktankündigungen von Notebook-Herstellern ist also in Kürze zu rechnen.
Wie schnell der X7800 in einem Notebook laufen kann, hängt wesentlich von der Kühllösung ab - die Hersteller der Rechner dürften dafür recht eng gesteckte Empfehlungen aussprechen. Zudem ist die volle Leistung bei den meisten Geräten nur an der Steckdose zu erzielen, im Akku-Betrieb werden die mobilen Core 2 Duo von den meisten Notebook-Herstellern arg im Takt begrenzt. Für die vollen Geschwindigkeiten ist zudem ein neuer Rechner mit dem mobilen 965-Chipsatz aus dem Santa-Rosa-Paket erforderlich, da der X7800 nur dann mit seinem effektiven FSB-Takt von 800 MHz arbeiten kann.
Die neue Spitzenmarke für Desktop-Rechner markiert der "Core 2 Duo Extreme QX6850", dessen vier Kerne (auf zwei Dies verteilt) mit 3 GHz arbeiten. Der geringe Zuwachs von gerade einmal 66 MHz gegenüber dem QX6800 entspringt dem effektiven FSB-Takt von nun 1.333 MHz, wie ihn schon der E6750 (2,66 GHz) mit zwei Kernen mitbrachte. Die typische Leistungsaufnahme für den QX6850 gibt Intel mit 130 Watt an - auch hier sind also große Kühler gefragt. Der 1.000er-Preis beträgt 999,- US-Dollar.
Wer noch nicht mit auf Quad-Cores optimierter Software arbeitet, dürfte mit den nun auch offiziell verfügbaren Dual-Cores E6850 (3 GHz) und E6550 (2,33 GHz) eher glücklich werden. Sie reißen mit 266,- US-Dollar und 163,- US-Dollar kein allzu großes Loch ins Budget. Der E6750 liegt mit 183,- US-Dollar dazwischen. Die neuen Prozessoren sind damit deutlich günstiger als die FSB-1.066-Modelle der ersten Serie des Core 2 Duo. Wie alle CPUs der E6x50-Serie ist für den schnelleren FSB ein Chipsatz der 3er-Serie nötig, der auch für die kommenden Penryn-Kerne bereits gerüstet ist. Laut Intel werden die Dual-Core-CPUs mit FSB 1.333 bereits in großen Stückzahlen ausgeliefert, der QX6850 soll ab dem 22. Juli 2007 verkauft werden.
Offizielle Preissenkungen, die durch die neuen Modelle angebracht werden, hat Intel bisher noch nicht angekündigt. Im Versandhandel sind aber bereits seit einigen Wochen die bisherigen Intel-Prozessoren mit Core-2-Kernen stark ins Rutschen gekommen.
Quelle:(nie)