Kirch will für Bundesliga-Rechte bieten
Der einstige Medien-Tycoon Leo Kirch meint es ernst mit seiner Rückkehr ins Mediengeschäft. Einem Magazinbericht zufolge will er für die Übertragungsrechte an der Fußball-Bundesliga tief in die Tasche greifen.
Dem Vernehmen nach soll ein Angebot in Höhe von 500 Millionen Euro pro Saison für die kompletten Medienrechte am Fußballzirkus im Raum stehen, berichtet das Sponsoren-Fachblatt "Sponsors". Dies würde einer Steigerung von rund 80 Millionen Euro oder knapp 20 Prozent gegenüber den aktuellen Verträgen gleichkommen,
Tatsächlich deuten einige Indizien darauf hin, dass hinter den Kulissen emsig diskutiert wird. Für die kommende Woche ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einberufen worden. Der neue Präsident des Ligaverbandes, Reinhard Rauball, und DFL-Geschäftsführer Christian Seifert wollen das Plenum vor allem über den aktuellen Stand bei der Vergabe der audiovisuellen Rechte ab 2009 unterrichten.
"Sponsors" schreibt von Branchengerüchten, wonach den Klubmanagern ein Modell vorgestellt werden solle, das Leo Kirch nach dem Zusammenbruch seines Medienimperiums im Jahr 2002 wieder zurück auf die Bundesligabühne bringen könnte. Unklar ist allerdings weiterhin, in welcher Form Kirch die Bundesligarechte verwerten würde.
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Kirch, der vor fünf Jahren seinen Medienkonzern in einer Milliardenpleite verlor, als Großaktionär bei EM.Sport einsteigt. Das Unternehmen ist vielen Anlegern aus wilden Börsenzeiten noch als EM.TV in Erinnerung und besitzt unter anderem den Sportsender DSF. Seit längerem schon hält der Medienmogul offenbar 36,4 Prozent am Schweizer Medienunternehmen Highlight Communications, dem unter anderem die für die Champions League im Fußball zuständige Sportrechteagentur Team und der Münchner Filmproduzent Constantin gehört.
Als der Verkauf bekannt wurde schossen auch gleich die Gerüchte ins Kraut, dass Kirch womöglich auch für die Bundesliga-Rechte bieten könnte. Werner Klatten, Vorstandschef von EM.Sport, hatte Erwartungen allerdings zunächst gedämpft. Die Bezahlfernsehrechte an der Bundesliga wolle man nicht kaufen, und eine Beteiligung am Bezahlsender Premiere sei auch kein Thema.
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