Ökostrom-Umlage soll um 20 Prozent steigen.
Verbrauchern droht nächstes Jahr Mehrbelastung von drei Milliarden Euro
Berlin (WB).
Den Verbrauchern in Deutschland droht zum Jahreswechsel die nächste Strompreiserhöhung. Die Ökostrom-Umlage soll um rund 20 Prozent steigen. Somit wären 2014 weitere drei Milliarden Euro von den Kunden zu tragen.
Von Oliver Horst
Aus dem Umfeld der Bundesnetzagentur verlautete einem »Bild«-Bericht zufolge, dass die Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien von derzeit knapp 5,3 auf rund 6,5 Cent netto je Kilowattstunde steigen werde. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden muss mit Mehrkosten von 57 Euro im Jahr rechnen. Die Gesamtbelastung für die so genannte EEG-Umlage beliefe sich dann auf 310 Euro. Bundesweit würde die Summe von 20 auf 23 Milliarden Euro steigen, die auf die Verbraucher umgelegt wird.
Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur erklärte nur, dass es »klare Indizien für einen Anstieg« gibt. Die Höhe der EEG-Umlage für 2014 wird am 15. Oktober von den zuständigen Übertragungsnetzbetreibern bekanntgegeben.
In erster Linie gilt nicht die trotz stark gekürzter Förderung weiter wachsenden Zahl neuer Solar- und Windkraftanlagen als wesentlicher Grund für den Kostenanstieg, sondern die durch den Ökostromboom sinkenden Preise an der Strombörse. Denn durch die Umlage wird die Differenz zwischen der garantierten Einspeisevergütung für die Anlagenbetreiber und dem bei der Vermarktung des Ökostroms erzielten Erlös ausgeglichen. Für 2013 hatten die Netzbetreiber mit einem durchschnittlichen Börsenpreis von 5,1 Cent je Kilowattstunde kalkuliert. An der Leipziger Strombörse kostet der Strom derzeit nur noch rund 3,2 Cent. So liegt auch das zum Ausgleich von Schwankungen geführte EEG-Konto, das bei der Berechnung der Umlage für das kommende Jahr berücksichtigt wird, mit 500 Millionen Euro im Minus.
Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums erklärte, weiterhin die »absehbare Erhöhung« durch die von Minister Peter Altmaier (CDU) favorisierte Strompreisbremse abwenden zu wollen. Der Vorschlag wird von den Bundesländern bislang mehrheitlich abgelehnt. Der Sprecher erklärte: »Wir halten die Tür offen. Das Signal muss aber von den Ländern kommen.
Quelle: www.westfalen-blatt.de/