Ja,ich gebe zu bei Facebook zu sein, ich gebe zu auch incl. Spinnes bei 3 Foren angemeldet zu sein. Ich gebe ferner zu viele Leute aus der virtuellen Welt noch weniger alsoberflächlich zu kennen. Ich gebe zu, in den vergangenen Jahren bin ich sehr in die Virtualität des Seins abgerutscht und habe physikalisch erreichbare Sozialkontakte vernachlässigt.
Aber dass ich beim Gesichtsbuch meine Identität breit trete und Fremde oder oberflächliche Bekannte in meine Intimsphäre eintreten lasse, nein soweit lasse ich mich denn nun doch nicht herab. Mein Mitgliedsname beim Gesichtsbuch ist so verfremdet, dass weder meine geschiedene Gattin, noch sonstige Nervensäge aus meiner Vergangenheit mir auf die Schliche gekommen wäre
Steckt man erst einmal im mehr oder weniger fesselnden Schein des Seins im World Wide Web fest, dann ist es eine schmerzliche Erfahrung der eingeschlichenen Suchtthematik wieder zu entkommen. Vor einem Jahr noch war es für mich nahezu selbstverständlich nahezu jede freie Minute am Rechner zu verbringen und Dingen zu frönen die es rückwirkend betrachtet einfach nicht wert waren.
Wir sind halt wegen ständiger Präsenz auf der Datenautobahn sehr leicht auszuspähen. Man schreibt ja heute keine Standardbriefe mehr, besucht nicht einfach malden Nachbarn oder geht spazieren, nein heute werden Nachrichten per SMS, Whats App oder Skype übermittelt. Bilder bei Facebook oder Twitter gepostet, in Foren um virtuelle Schulterklopfer gebettelt...
Das letzte Jahr hat die Dinge bei mir wieder ein wenig zurecht gerückt. Klar bin ich noch online, aber längst nicht mehr die komplette Freizeit. Heute habe ich wieder Hobbys, sehe dass ich eine begehrenswerte Lebensgefährtin habe, höre Vögel zwitschern und geniesse auch mal einen Tag mit Nieselregen, Hauptsache raus an die frische Luft und Kraft getankt, vielleicht nebenbei auch mal mit freundlichen Menschen unterhalten.
Ebenso wie bei Fastfood, den Mode Billigheimern oder Versandriesen im Internet, wir alle haben den Teufel herauf beschworen, indem wir uns auch von den neuen Medien wie dem Internet oder der Mobiltelefonie nur allzu leicht verführen liessen. Nun müssen wir uns mit dennegativen Aspekten wie der permanenten Überwachung auseinander setzen...