Ich hatte auf dem Flohmarkt für 5EUR 2 Exemplare "D-Box 2" gekauft. Ich habe mit D-Boxen keine Erfahrung (bislang Technisat-User), doch beide scheinen defekt.

Die 1. D-Box ist von SAGEM und bootet Neutrino, doch das LCD ist hinn und noch einigen Minuten wird das TV-Bild schwarz und lässt sich dann nur per Reboot aktivieren. Das LCD-Folienkabel habe ich per Fön+Schraubendrehergriff soweit nachgeklebt dass es was anzeigt (war vorher grüne Fläche), jedoch werden oft rechteckige Flächen nicht geupdatet, es macht vertikal Doppelbilder und zeigt beim Booten keine Debug-Info (schwarze Fläche). Vermutlich ist die Leitschicht irgendwo geknickt.

Ich habe auch im Netzteil erfolglos einen verkohlt aussehenden 1k Widerstand gegen ein mechanisch größeres Exemplar ersetzt.

GEFAHR!: Das SAGEM-Netzteil hat keinen Ableitwiderstand; der 100uF-Netzelko hält somit tagelang 380V. Ob Anfassen tödlich ist würde ich nicht ausprobieren (Röhrenradios haben ähnlich hohe Elkoladung, die sehr weh tut), doch er ist garantiert tödlich für jeden Mikrochip der damit in Kontakt kommt. Also die Ladung mit 2 Testkabeln durch den Lötkolben-Netzstecker als Shunt-Widerstand jagen um ihn zu entladen.

Am seriellen Port (9600 baud) kriege ich per "DBox II - Bootmanager" die Linux-Konsole und kann auf /proc einige Status-Infos lesen. Dies fkt. auch ohne TV-Bild weiterhin. Ethernet habe ich noch nicht probiert (habe historischen PC mit Win98SE und FritzBox 2170 als Router; es war schwierig genug damit überhaupt DSL zu installieren). Als SAT-Modell ist die SAGEM für mich nutzlos, da ich sowieso nur per KabelTUUTland empfange.


Die 2. D-Box ist eine Nokia und scheint 100% tot. Das LCD war auch hier grün =>(hier hitzefestes) Folienkabel mit Löko auf 350°C festgebügelt =>testweise in die SAGEM gesteckt fkt. es (sammt Debug-Anzeige, aber Kabel zu kurz für dortigen Einbau), doch in der Nokia bleibt es grundsätzlich monochrom dunkel. Sie macht auch am TV nur Schwarzbild, und außer dass bei Fernbedienung die grüne LED flackert, passiert absolut garnichts. Man kann sie nicht mal ausschalten. Da kein Chip kochend heiß ist, hat wohl niemand das LCD-Kabel schief eingesteckt (was bekanntlich den Nachbarpin mit 23V grillt). Daher vermute ich einen gelöschten Bootloader. Jemand hat 2 2pin-Jumper auf der Platine eingelötet, die wohl zur Schreibschutz-Aufhebung dienen, und beim Kurzschluss-Timing Mist gebaut.

Am seriellen Port (9600 baud) spuckte sie anfangs eine Sequenz von etwa 10 Zufallszeichen, die sich alle 3s wiederholten. Nach jedem Netzkabel neu einstecken (Hardreset) war die Zeichenfolge anders. Beim Drücken auf Fernbedienung oder Pfeiltasten am Gerät kamen wenige Male längere Zeilen aus Zufallszeichen. Also habe ich Power+Aufwärts gedrückt um zu resetten, was nicht ging. Drückt man alle 3 Taster, resettet sie (Displaybeleuchtung geht kurz aus), was die einzige Reaktion ist. Nach mehrmaligem Power+Aufwärts macht sie am seriellen Port nun absolut garnichts mehr. (Nein, da sind und waren niemals irgendwelche Zahlen oder Meldungen im Display.) Ich vermute, dass ich den kaputten Bootloader dadurch komplett formatiert habe.


- Kann ich den Bootloader ohne Auslöten neu aufspielen?

Ich habe einen Eprommer (Willem Pro4 isp), der angeblich bestimmte ICs ohne Auslöten über einen seriellen "ISP port" flashen kann (habe ich noch nie gemacht). Sind die Flashroms der Nokia D-Box 2 dazu geeignet? Kann man evt. die SAGEM über ein Kabel mit Flash-Chips der Nokia verbinden um Starthilfe zu leisten und deren Bootloader aufzuspielen?

Ich habe bloß eine primitive Lötstation mit Mini-Löko, mit dem man SMD-Bauteile >3pins nicht zerstörungsfrei heraus bekommt, und zum Eprommer hätte ich auch keine passende Fassung.

Die Nokia taugt so nur als Briefbeschwerer (totaler Brick). Lohnt es sich, damit weiter Zeit zu verschwenden, oder sollte ich auf eBay ein heiles Exemplar kaufen?

(Mein Hauptinteresse wäre, einen billigen Bildverbesserer (Colorprozessor) für historische Bildröhrenfernseher zu programmieren, der die durch Abnutzung krummen Farbkurven reifer Bildröhren per Lookup-Table (LUT) begradigt. Denn bei Bewegtbildwiedergabe ist die Röhre heutigen Flachis haushoch überlegen. Externe Farbprozessoren sind als Luxusbeamer-Zubehör leider rar und sauteuer; ungeliebte D-Boxen gibts hingegen massenhaft. Ist D-Box2-Hardware dafür geeignet?)

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