GP Kanada - Die Luft für Ralf Schumacher bei Toyota wird immer dünner - nach den beiden Rennen in Kanada (10.6.) und den USA (17.6.) droht dem Kerpener sogar der Cockpit-Entzug. Dann nämlich wollen die Japaner laut Angaben der "BILD" knallhart Bilanz ziehen und über den weiteren Saisonverlauf entscheiden.
Bei nur einem WM-Punkt aus fünf Rennen steht das exorbitante Gehalt (17 Mio. Euro pro Saison) Schumachers längst nicht mehr im Verhältnis zu seinen Ergebnissen. Zumindest auf das Niveau von Teamkollege Jarno Trulli, derzeit vier WM-Zähler, muss der 31-Jährige schleunigst kommen. Andernfalls könnte es sein, dass schon ab dem 1. Juli in Frankreich ein anderer Pilot am Steuer sitzt. Team-Präsident John Howetts Erklärung gegenüber der "BILD" deutet zumindest in diese Richtung: "Wir beobachten den Markt. Das ist nur professionell."
Doch selbst im Falle einer Leistungssteigerung stehen die Chancen, dass Schumachers Ende der Saison auslaufender Vertrag verlängert wird, nicht sehr gut. Offenbar gab es Diskussionen zwischen Howett und Schumacher mit gegenseitigen Schuldzuweisungen. Dem Präsidenten ist die Leistung des Deutschen zu dürftig, der Pilot selbst soll Kritik am Fahrzeug geäußert haben.
Schumacher-Manager Hans Mahr beschreibt das Dilemma: "Das grundsätzliche Problem besteht darin, dass es nicht angehen kann, dass man hinten herumfährt - nicht für Toyota und schon gar nicht für Ralf." Die Toyota-Bosse sehen diesen Umstand vor allem in Schumachers mangelndem Einsatz und Siegeswillen begründet. Ex-Weltmeister Niki Lauda findet ebenfalls klare Worte: "Ralf ist in eine Abwärtsspirale geraten. Seine Leistung derzeit ist bodenlos. Er muss so schnell wie möglich den Knopf finden, denn es wird langsam gefährlich".
Möglicherweise gestaltet sich diese Suche bei den kommenden Rennen in Nordamerika, fernab der Heimat, ja einfacher. Schließlich holte der sechsfache GP-Sieger seinen bisher einzigen Meisterschaftspunkt in der Ferne, beim Saisonauftakt in Australien.
Quelle