Zeit des Redens für BVB und Schalke ist vorbei
Gesagt ist alles, jetzt sind die Fußball-Profis von Borussia Dortmund und Schalke 04 beim «heißesten Revierderby» der Bundesliga-Geschichte auf dem Platz gefordert.
Die herausragende Bedeutung der 129. Auflage des ohnehin brisanten Duells am 12. Mai ist unbestritten. Das gigantische Interesse sprengt alle bisherigen Dimensionen. Die Wünsche der Medien haben längst Champions-League-Ausmaße erreicht. Rund 600 Medienvertreter werden aus dem mit 80 708 Zuschauern gefüllten Signal-Iduna-Park berichten - so viele wie noch nie bei einem Borussen-Heimspiel in der Eliteliga.
Der TV-Sender arena verlängert - wie auch der Radiosender WDR 2 - seine Übertragungszeit und stellt die Bilder auch für das «Public Viewing» in der Gelsenkirchener Veltins-Arena zur Verfügung, wo bis zu 75 000 Fans den vorletzten Akt der Saison auf Leinwänden und Video-Würfel verfolgen können. Selbst im Ausland ruft die brisante Partie die Fernsehmacher auf den Plan, so wird der Ruhrpott- Klassiker in Dänemark, Frankreich, Belgien und sogar in Brasilien und Dubai übertragen. Als Tribünengäste haben sich so viele Prominente angekündigt wie sonst nur bei den WM-Spielen im Vorjahr oder den DFB-Pokalfinals in Berlin. «Ich habe schon viele Derbys miterlebt. Aber das hier übertrifft alles», gesteht BVB-Trainer Thomas Doll.
Klar, dass angesichts des riesigen Rummels um die mögliche Entscheidung im Titeldreikampf zwischen Schalke, dem VfB Stuttgart und Werder Bremen vor allem bei den direkt Beteiligten die Nerven zum Zerreißen angespannt sind. Schalkes Kapitän Marcelo Bordon gibt sogar zu, in den vergangenen Nächten von Schlaflosigkeit heimgesucht worden zu sein. «Wenn ich wach werde, kann ich nicht mehr einschlafen. Dann gehe ich das Spiel in Gedanken durch.» Der 31 Jahre alte Abehrspieler, der vor sieben Jahren aus Brasilien nach Stuttgart wechselte und seit 2004 Schalker ist, meinte sogar: «Es ist das wichtigste Spiel, seit ich in Deutschland bin.»
Auch Mirko Slomka zeigt sich von dem ungeheuren Hype («Normal ist das nicht») überwältigt. Dennoch geht der 39 Jahre alte Trainer des Spitzenreiters mit der ungewöhnlichen Drucksituation vor dem Showdown im Titelkampf erstaunlich gelassen um. «Wenn man überzeugt ist von der Arbeit, die man geleistet hat, kann man auch ruhig schlafen.» Slomka und Manager Andreas Müller blenden das Drama um die knapp verpasste Meisterschaft 2001 aus und führen den Profis stattdessen die große Chance vor Augen.
Sticheleien schlucken, Provokationen - von welcher Seite auch immer - ignorieren, eigene Zweifel zerstreuen, Druck in positive Energie auf dem Rasen umwandeln - so lautet das Schalker Motto. «Es ist doch ein tolles Gefühl, sich den ersten Platz erarbeitet zu haben und den jetzt verteidigen zu dürfen», betont Slomka und impft seinen Schützlingen Selbstvertrauen und Vorfreude ein. «Wir freuen uns auf die unglaubliche Atmosphäre und das unbeschreibliche Erlebnis. Das muss Ansporn sein, alles abzurufen was möglich ist.» Auch Müller ist von den Qualitäten der Elf, die seit dem 20. Spieltag ganz oben steht, überzeugt. «Ich bin sicher, dass wir es diesmal packen.»
Ein Sieg in Dortmund, wo Schalke seit 1998 nicht mehr verlor, ebnet wohl den Weg zum achten Meistertitel, zum ersten nach 49 Jahren. Darüber sind sich fast alle Experten einig, die sich in diesen Tagen reichlich zu Wort meldeten. Genauso sicher scheint, dass die seit einer Woche gerettete Borussia sich im eigenen Stadion mit aller Macht gegen eine Niederlage stemmen wird. Die Vorstellung, dass der Erzrivale ausgerechnet in der BVB-Kultstätte der womöglich entscheidende Griff zur Schale gelingt, ist in der ganz in den BVB- Clubfarben geschmückten Stadt unerträglich.
«Jeder mit schwarz-gelbem Blut kann sich schönere Szenarien vorstellen»», sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der aber auch zur Fairness mahnt. «Aber wenn einer am Ende oben steht, ist es die Pflicht aller Borussen, die Leistung anzuerkennen und zu gratulieren.» Das sehen die meisten BVB-Fans völlig anders. Und Doll und sein Team wollen den treuen Anhängern eine weitere herbe Enttäuschung gern ersparen: «Wir können zwar nicht die ganze Saison retten, aber bei den Fans viel Kredit zurückgewinnen», sagte Doll.
Quelle: Finacial Times
Mein Kommentar:
Ick gloobe det Schalke in Lüdenscheid mit 2:1 die Biege bekommt und 18 KM weiter in Bochum der VfB mit 4:0 det Nachsehen haben wird! Wer wird den Schalkern denn ernsthaft de Meisterschaft neiden?
Ick freue mir wenn Schalke det jeschafft hat und die Fans die B1 zu Fuß auf dem Heimweg belagern
Und det hier is der neue Meistertrainer 2007:
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