Mehr Sport, gesündere Lebensmittel, bessere Information und Aufklärung: Bis zum Jahr 2020 soll die Zahl der Übergewichtigen um ein Fünftel sinken.
BERLIN - Mit dem Fünf-Punkte-Aktionsplan "Fit statt Fett" will die Bundesregierung die Deutschen zum Abnehmen bewegen. "Rund 30 Prozent der Erwachsenen sind körperlich kaum aktiv", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD). "Auch Kinder bewegen sich heute viel weniger als früher." Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) sagte, es gehe nicht um neue Vorschriften oder ein Verbot von Fett und Zucker, sondern um den vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln.
Das Kabinett billigte ein gemeinsames Eckpunktepapier von Ernährungs- und Gesundheitsministerium, das Maßnahmen gegen falsche Ernährung und Bewegungsmangel vorsieht. Bis zum Frühjahr 2008 soll nach Verhandlungen mit den Ländern, Kommunen und Verbänden ein "Nationaler Aktionsplan" daraus werden. Die Regierung benennt dazu fünf Handlungsfelder: Vorbildfunktion der öffentlichen Hand, mehr Bildung und Information vor allem in Schule und Elternhaus, Initiativen mit Ländern und Kommunen, damit sich die Deutschen mehr bewegen, bessere Verpflegung außer Haus und mehr Forschung zu Ernährung und Übergewicht.
Das Essen in Schulen, Kantinen und Seniorenheimen soll ausgewogener und die Kennzeichnung von Lebensmitteln verständlicher werden. Bis 2020 sollen 20 Prozent weniger Menschen Übergewicht haben als heute, 20 Prozent mehr sollen sich regelmäßig bewegen.
In Deutschland gelten bis zu zwei Drittel der Männer und rund die Hälfte der Frauen als zu dick. Etwa zwei Millionen Kinder sind übergewichtig. Die Kosten durch ernährungsbedingte Krankheiten betragen jährlich mehr als 70 Milliarden Euro. Das von Ulla Schmidt genannte 20-Prozent-Ziel würde bedeuten, dass knapp acht Millionen Menschen schlanker werden müssten. Laut einer internationalen Studie sind die Deutschen die dicksten Bürger in der Europäischen Union (EU) - zu viel Bier, zu viel Fett und zu wenig Bewegung
Kritik am Aktionsprogramm kam vom Bundesverband der Verbraucher********n. "Es fehlen alle konkreten Aussagen"
, sagte Verbandschefin Edda Müller. Eine Ausnahme sei nur das Vorhaben, sich auf EU-Ebene für eine verständliche Nährwertkennzeichnung einzusetzen.
Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte den Aktionsplan als nicht weitgehend genug. Die ehemalige Verbraucherministerin forderte ein Werbeverbot für bestimmte Produkte und eine Kennzeichnung von Lebensmitteln in den Ampelfarben Rot, Gelb und Grün je nach Fett-, Zucker- und Salzgehalt. Die deutsche Ernährungsindustrie warnte vor einer gesetzlichen Kennzeichnungspflicht. Die Hersteller sollten freiwillig auf allen Produkten sichtbare Angaben über Kalorien, Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß machen.
Quelle: Abendblatt.de
Mein Kommentar:
Ick glaube, daß es einen direkten Zusammenhang zwischen den immer dicker werdenden Bürgern (insbesondere Kinder) und der Existenz diverser Fastfood Ketten gibt. Es ist schließlich einfacher sich bei Mc Donalds ein wenig sätitgendes Maximenu reinzupfeifen, als für eine ausgewogene Küche zu sorgen.
Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Aspekt ist es, daß Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder mehr und mehr verkommen, diese dann von der öffentlichen Hand geschlossen werden und im Gegenzug unbezahlbare Erlebnisbäder entstehen. Auch Beiträge für Sportvereine und das benötigte Zubehör sind eben nicht mehr für jedermann erschwinglich.
An Stelle des benötigten Ausgleichssports tritt hingegen der Gang vor den Computer und der Eintritt in virtuelle Welten wie etwa bei "Second Life"
Ick kann mir jedenfalls nicht erinnern, det ick een besonders fettes Bürschen jewesen wäre... Ick bin für kleens Geld in die Badeanstalt und habe mir im Fußballverein die Lunge ruasgekotzt beim Waldlauf und dem Konditionstraining.
Statt Cola und Schokoriegeln und anschließendem Fastfood gab es "Kranenwasser" und Königsberger Klopse bei Muttern
Jut, det is eene Sicht der Dinge. Aber der Gesellschaftswandel und insbesondere die daraus resultierende Faulheit (was sportliche Aktivitäten betrifft) tragen mit dazu bei, die Werbung und damit hervorgerufene Fehlernährung tut ihr Übriges!