Hier noch so ein ähnlicher Fall:
Party mit Folgen
"Ich habe das Gefühl, dass ich ausgeplündert wurde." Jürgen M., Uhrmacher aus Gevelsberg, spricht gefasst. Seine Erschütterung ist ihm aber noch anzumerken. Während er am 2. Februar auf dem Flug nach Australien war, hatte sein 14 Jahre alter Sohn in seiner Wohnung eine Riesen-Party veranstaltet. Die wuchs ihm aber über den Kopf. Die 40 bis 50 "Gäste" - von denen der Sohn nur etwa zehn kannte - hausten wie die sprichwörtlichen Vandalen. Eier flogen an die Wand, Getränke wurden verschüttet, Zigaretten grundsätzlich nur auf dem Boden ausgetreten. Zum Abschied ließen die Jugendlichen dann noch alles mitgehen, was nicht niet- und nagelfest war - vom Kugelschreiber über Uhren bis zur Stereoanlage.
Schlüssel entwendet
Den Schlüssel zu der Wohnung hatte der Sohn, der bei seiner Mutter lebt, dem Vater entwendet. Offensichtlich war er stolz, seinen 13- bis 16jährigen Freunden eine ordentliche Feiermöglichkeit zu bieten. Auch der Autoschlüssel blieb nicht unentdeckt. Zum Einkaufen nutzten sieben oder acht der aus der Gruppe - keiner von ihnen besitzt einen Führerschein - den Kombi des Uhrmachers. Bei einer der Touren setzte ihn ein Jugendlicher gegen eine Wand. Den entstandenen Schaden schätzt gerade ein Gutachter.
Strafantrag gegen die Partyteilnehmer
Auch der 14-jährige Sohn erkannte offensichtlich, dass die Party zu exzessiv war. Zwei Tage später ging er zur Polizei in Gevelsberg und erstattete Anzeige gegen seine Kumpel. Strafantrag gegen die Partyteilnehmer - wegen schweren Hausfriedensbruches und Diebstahl - hat jetzt auch der Vater gestellt. "Natürlich auch gegen meinen Sohn. Den konnte ich nicht ausklammern. Das hat schon weh getan", beschreibt Jürgen M. seine Gemütslage.
Zukunft ungewiss
"In jedem Schrank waren sie, haben Dinge herausgenommen oder zerstört. Kein Möbelstück ist unbeschädigt", beschreibt Manfred M. die Folgen der Party. Im Moment wohnt er nicht zuhause, ob er sich jemals dort wieder wohlfühlen wird, bezweifelt er. "Vielleicht werde ich auch umziehen", meint er resigniert. Das Schlimmste aber ist für ihn das zerstörte Vertrauensverhältnis zu seinem ältesten Sohn. Zwei Gespräche hat er bisher mit ihm geführt, wie genau es in ihrem Verhältnis weiter gehen soll, weiß er noch nicht.
Quelle:
http://www.wdr.de/online/news/party/index.phtml