Filesharing: Musikindustrie will Internet-Provider zum Sperren der Zugänge zwingen
Klagen in Vorbereitung

Die Musikindustrie will Provider zwingen, Filesharing-Nutzern den Internet-Zugang zu sperren. Das erklärte John Kennedy, Chef des Branchenweltverbandes IFPI (International Federation of the Phonographic Industry), gegenüber der britischen Tageszeitung 'The Times' (Donnerstagsausgabe). Die Provider hätten die Pflicht, Personen die trotz Warnungen Musik-Tauschbörsen intensiv nutzten, abzuschalten. "Wenn die Leute merken, dass sie plötzlich keinen Netzzugang mehr haben, dann hat das einen dramatischen Effekt. Wir sind darauf vorbereitet, Internet Provider zu verklagen, die ihre Pflicht nicht tun."

Die IFPI ist bisher gegen 30.000 Nutzer von Filesharing-Plattformen juristisch vorgegangen. Einige Anbieter von P2P-Applikationen konnten gezwungen werden, die Weiterentwicklung der Software einzustellen, darunter Kazaa und Grokster.

Trotz der Klagen ist es der Medienindustrie bisher kaum gelungen, die Bereitstellung illegaler Kopien zu unterbinden. Parallel versucht man deshalb legale Download-Angebote aufzubauen. Der Absatz verdoppelte sich hier im vergangenen Jahr. 795 Millionen Titel wurden 2006 von Apples iTunes Music Store, Napster oder anderen Anbietern bezogen. Der Umsatz verdoppelte sich auf 2 Milliarden Dollar. 10 Prozent aller Einnahmen erzielt die Musikindustrie damit durch Downloads auf PCs oder Handys. (as/ck)

Quelle
de.internet.com