Immer noch zu wenig Sicherheit beim Online-Banking
Laut Stiftung Warentest bieten nur 14 von insgesamt 20 kürzlich überprüften Banken ausreichend sichere Verfahren für das Onlinebanking an, die anderen setzen weiter auf zu einfache PIN-/TAN-Verfahren.
Für nahezu alle Banken ist das Online-Banking ein wichtiger Teil ihres Service-Angebots, denn damit sparen sie enorme Kosten, können Personal und Filialen wegrationalisieren. Die Sparsamkeit geht jedoch offenbar auch beim Online-Banking über das sinnvolle Maß hinaus. Das belegt die Stiftung Warentest einmal mehr in ihrem aktuellen Online-Angebot.
Die heutigen Anforderungen an sicheres Online-Banking erfüllen längst nicht alle der 20 überprüften Geldinstitute. Nur zehn von diesen setzen auf Home Banking Computer Interface (HBCI), das derzeit sicherste Verfahren. Gemeint ist hier die HBCI-Variante mit Chip-Karte oder Diskette, auf der ein persönlicher Schlüssel gespeichert ist. Meist wird HBCI mit Chip-Karte optional anboten und die meisten Bankkunden entscheiden sich dagegen, weil sie den Kartenleser selbst bezahlen müssen.
Zwei der Banken bieten sogar ausschließlich das als nicht sicher genug geltende, einfache PIN-/TAN-Verfahren an. Andere setzen auf erweiterte Verfahren wie iTAN, eTAN oder mTAN. Wie lange diese Verfahren noch als hinreichend sicher gelten dürfen, bleibt abzuwarten, denn auch die Online-Betrüger entwickeln immer neue Methoden. Der HBCI-Standard (heute als "FinTS" bezeichnet) war ursprünglich für den internationalen Einsatz geplant, ist jedoch praktisch auf den deutschen Markt beschränkt geblieben. Das dürfte ein weiterer Grund sein, warum international tätige Banken diesen Standard nicht einsetzen.
Quelle PC Welt