Was richtet der Sturm bei euch an? Berichtet mal darüber!
"KYRILL"-ALARM
Küstenwachen in Alarmzustand, Schulen geben sturmfrei, die Bahn rüstet sich für Ausfälle: Orkan "Kyrill" nimmt Kurs auf Deutschland. Bis zu 150 Kilometer pro Stunde soll der Sturm erreichen und das ganze Land überziehen - Meteorologen warnen vor Riesenschäden.
Berlin - Der Sturm werde mit voller Wucht auf die Nordseeküste treffen und dann in Richtung Südosten das Land durchqueren, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Bis Freitag sei mit Böen der Windstärken 11 und 12 zu rechnen - im gesamten Land. Meteorologen warnen vor folgenden Gefahren:
Böen von bis zu 150 Kilometern pro Stunde Geschwindigkeit an der Küste und in den Mittelgebirgen,
Sturmflut und Uferabbrüche an den Küsten,
umstürzende Bäumen und herabfallende Äste,
schwere Schäden an Bahnlinien und Strommasten,
Schiffe in Seenot,
steigende Wasserstände auch im Landesinneren - vor allem an Mosel, Saar, Sauer, Nahe und Glan.
Den Warnungen zufolge drohen schwere Schäden im ganzen Land wie zuletzt beim Orkan "Jeanett" im Oktober 2002.
Meteorologin Dorothea Paetzold rät allen Bürgern, am Donnerstag ab dem Nachmittag und vor allem in der Nacht möglichst zu Hause zu bleiben. Wälder seien wegen der Gefahr umstürzender Bäume unbedingt zu meiden. Fenster und Türen sollen geschlossen bleiben, Gegenstände im Freien gesichert werden. Von Gerüsten und Hochspannungsleitungen soll man sich dringend fernhalten, Kellereingänge schützen und prüfen, ob die Rückschlagventile für schnellen Wasserabfluss funktionieren. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) rief die Bürger auf, die Notrufnummer 112 nur zu benutzen, wenn bei Schäden dringend Hilfe gebraucht wird. Schäden ohne akute Gefahren sollten erst nach dem Unwetter gemeldet werden.
"Dass die gesamte Republik mindestens von Windstärke 11 auch in den Niederungen betroffen sein wird - das fällt aus der Reihe", sagt Paetzold vom DWD. Auch Meteorologe Holger Starke vom Wetterdienst Meteomedia warnt: "Am Nachmittag und Abend des Donnerstags muss man besonders an der Küste und in den Mittelgebirgen teilweise auf Böen von über 150 Kilometern pro Stunde gefasst sein."
Thomas Globig von Meteomedia auf der Ostsee-Insel Hiddensee rät, Autos nicht unter Bäumen Baum oder dicht an Gewässern zu parken. In Bayern warnen Meteorologen vor Spaziergängen; auch Skifahren sei eine "schlechte Idee".
In Nordrhein-Westfalen erwarten die Meteorologen den schwersten Sturm seit mehr als vier Jahren. In Düsseldorf kündigten die ersten Schulen an, den Unterricht nach der vierten Stunde zu beenden - weil dort für den späten Vormittag Orkanböen erwartet werden.
Quelle:spiegel/jto/dpa/AFP/AP/Reuters