Der endgültige Bruch im Verhältnis zwischen Mourinho und dem Vorstand soll über Weihnachten gekommen sein: Multimilliardär Abramowitsch hatte einige VIP-Freunde mit zu Spielen seines Vereins gebracht. Doch was die sahen und anschließend von Mourinho hörten, soll den Clubboss mächtig verstimmt haben.
Erbitterter Machtkampf
Der auf Abramowitschs Wunsch verpflichtete Schewtschenko saß nur auf der Bank, der Trainer klagte über zu wenige Abwehrspieler im Kader und schob die Schuld dafür dem Vorstand in die Schuhe.

Seitdem tobt ein erbitterter Machtkampf hinter den Kulissen und in der Trainerkabine. Der von Abramowitsch protegierte Arnesen darf über Transfers entscheiden. Der Däne lehnte Mourinhos Wunsch ab, im Januar die Verteidiger Oguchi Onyewu (Lüttich) oder Jorge Andrade (La Coruna) sowie Stürmer David Villa (Valencia) zu verpflichten.

Stattdessen versuchte er, den Brasilianer Alex von PSV Eindhoven an die Stamford Bridge zu lotsen, was Mourinho mit einem Veto verhinderte. Ebenso konnte der Chefcoach gerade noch vermeiden, dass mit Steve Clarke einer seiner Co-Trainer gegen einen Kandidaten aus der "Arnesen-Connection" ausgetauscht wurde.

Auch der deutsche Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack spielt in diesem Zusammenhang offenbar eine bedeutende Rolle. Ballack ist nach Einschätzung des Independent zum "Sündenbock" gemacht worden. Mourinhos Position sei weiter geschwächt worden, da er am Deutschen festhielt, obwohl dieser bislang nicht überzeugte und am Freitag von der Sun erneut als "Flop" abgestempelt wurde.

Am Mittwochabend, nach dem blamablen 1:1 im Ligapokal gegen den Viertligisten Wycombe, hatte Mourinho die Spannungen erstmals offen gelegt, als er tobte: "Ich hätte gerne neue Spieler. Es liegt nicht an mir, dass keiner kommt. Dies ist nicht mein Club. Ich bin nur ein Trainer."