Willkommen in Schilda?
Berliner SPD: mehr Frauen auf Verkehrsschilder.
Gleichberechtigung soll jetzt auch im Schilderwald herrschen. Eine Berliner SPD-Politikerin will jetzt Frauen auf Verkehrsschildern zeigen. In Wien gibt es ähnliche Pläne.
Sie gehören zu den letzten Männerdomänen: Verkehrsschilder. Auf Baustellen-Warnschildern zum Beispiel gibt es nur Männer zu sehen. Hart arbeitend mit Schippe in der Hand - echte Kerle eben. Doch geht es nach dem Willen der Berliner SPD, soll der Mann mit der Schaufel durch eine Frau ersetzt werden. Canan Bayram heißt die neue frauenpolitische Sprecherin der Berliner SPD-Fraktion und sie will mehr Frauen auf Verkehrsschildern, berichtet die Berliner Zeitung (BZ). Ähnliche Überlegungen gibt es auch in Österreich. Dort hat man es nicht nur auf Verkehrsschilder abgesehen, sondern auch auf die Piktogramme in Bus und Bahn und selbst an öffentlichen Wickelplätzen. Hier sollen umgekehrt eher die Männer zum Zuge kommen.
Ampelfrau statt Ampelmännchen
"Ich halte das für sehr angebracht, schließlich ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung weiblich", sagte die Politikerin der BZ. Und es soll laut Bayram nicht nur bei Verkehrschildern bleiben. Auch das Ampelmännchen soll weibliche Verstärkung bekommen. Alle neuen Ampeln Berlins will die Politikerin mit einer Frau versehen. Doch ob die Vorschläge überhaupt durchsetzbar sind, ist noch offen. Gegenüber onLeben wollte sich Frau Bayram nicht zu ihren Vorschlägen äußern. War die Politikerin mit ihren Vorschlägen vielleicht etwas zu voreilig?

Männer an die Wickelplätze!
"Wien sieht' s anders." So heißt ein Kampagne für Gleichberechtigung in der österreichischen Hauptstadt. Hier wirbt die Stadtverwaltung zunächst nur auf Werbetafeln mit Verkehrsschildern, auf denen Frauen zu sehen sind oder Ampeln, die anstelle eines Mannes eine Frau zeigen. Eine Umsetzung wird wahrscheinlich an der österreichischen Straßenverkehrsordnung scheitern. Doch wo die Stadt Gestaltungsspielraum hat, soll künftig Gleichberechtigung herrschen: Auf Fluchtweg-Schildern in Amtsgebäuden nehmen dann auch Frauen Reißaus und an den Sitzplätzen für alte Menschen in den Wiener Verkehrsmitteln soll es mehr Schilder mit älteren Frauen geben. Nur an den Wickelplätzen gibt's zukünftig mehr Piktogramme auf denen er wickelt.