Eine international agierende Abzockerbande prellte mehr als 2000 eBay-Nutzer - und das mit einer simplen Masche.
Der US-Polizei ist ein wichtiger Schlag gegen das organisierte Verbrechen auf der Online-Plattform eBay gelungen. Die Beamten nahmen in Chicago eine Betrügerbande hoch, die bei ihren Raubzügen in den letzten drei Jahren insgesamt 3,8 Millionen Euro erbeutet hatte. Insgesamt wurden mehr als 2000 eBay-Nutzer übers Ohr gehauen - hauptsächlich im amerikanischen Raum, aber auch in Europa.
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"Altmodisches Betrugsschema"
Die US-Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen 21 Personen erhoben, 13 Verdächtige sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Den großen Coup schafften die Kriminellen mit einem alten Trick und fanden ihre Opfer in abgelaufenen Auktionen, bei denen die Nutzer erfolglos mitgeboten hatten. "Das ist ein Beispiel dafür, wie man mit neuer Technologie ein altmodisches Betrugsschema durchzieht."
Zweite Chance für Bieter

Die Opfer wurden per eMail von vermeintlichen "Verkäufern" oder "eBay-Agenten" geködert, die ihnen Waren aus abgelaufenen Aktionen anboten, meist Autos und Traktoren zu sehr niedrigen Preisen. Der eigentliche Käufer habe die Ware doch nicht genommen und daher könne ein anderer Nutzer sie gegen Überweisung seines Höchstgebots bekommen. Doch die Ware kam nie an, das Geld wurde in den meisten Fällen direkt nach Rumänien transferiert.
Betrüger schon zum zweiten Mal geschnappt
Die Verhaftungen erfolgten am Dienstag in Zusammenarbeit von der US-Bundespolizei und der amerikanischen Einwanderungsbehörde in Chicago. Den Beamten gingen bei den Verhaftungen auch ein alter Bekannter ins Netz: Ein 35-jähriger Rumäne wurde bereits im letzten Jahr verhaftet, nachdem er mit der gleichen Betrugsmasche drei eBay-Nutzer um insgesamt 125.000 US-Dollar erleichtert hatte. Mit den neuen AGB, die für Kunden von eBay Deutschland ab Januar gelten, regelt das Auktionshaus die Haftung bei Schadensfällen neu - nicht unbedingt zum Vorteil des Opfers.
Kein Schutz für Phishing-Opfer
In einem neuen Absatz wird geregelt, dass Mitglieder nun für sämtliche Aktivitäten unter ihren Konten haften. Kurzum: Wer sein eBay-Passwort preisgibt oder dies bei einer Phishing-Attacke gestohlen bekommt, könnte sich immensen Kosten gegenüber sehen. Wird dann mit den abgephishten Daten im großen Stil eingekauft, muss das geschädigte Mitglied sämtliche Beträge begleichen. Wer hingegen nachweisen kann, dass er mit seinen Daten sorgfältig umgegangen ist und den Missbrauch des Kontos nicht zu verantworten hat, ist von der Haftung ausgenommen. Doch dies zu beweisen ist sehr schwer.