Das momentane Höchstgebot für den berühmten „Elfmeter-Zettel“ von Nationaltorwart Jens Lehmann aus dem WM-Viertelfinale gegen Argentinien soll nach Angaben der „Bild“-Zeitung bei einer Million Euro liegen.
Der DFB-Keeper hatte das legendäre Stück Papier, auf dem Torwarttrainer Andreas Köpke mit Bleistift die Namen potenzieller Schützen und Hinweise auf deren Schuss-Verhalten notiert hatte, für die Hilfsorganisation „Ein Herz für Kinder“ zur Verfügung gestellt. „Es ist die größtmögliche Gala dieser Art. Und wird somit wahrscheinlich den höchsten Betrag für den Zettel und damit für die Kinder generieren“, sagte der 37-Jährige dem Blatt. Wer der geheimnisvolle Spender ist wird am Samstag Abend in der „Ein Herz für Kinder“-Gala im ZDF enthüllt.
Lehmann war beim 5:3-Sieg der deutschen Elf bei allen vier Elfmetern in die richtige Ecke gehechtet, hatte zwei pariert und so den Einzug ins Halbfinale gesichert. In einem Interview hatte der Schlussmann von Arsenal London eingeräumt, dass ihm der Papierfetzen „nicht wirklich“ geholfen habe. So hätten nicht alle Namen der argentinischen Schützen auf dem Zettel gestanden. Auch sei das Papier bislang „nicht hundertprozentig korrekt wiedergegeben“ worden, weil der Schweiß wahrscheinlich die Bleistiftschrift verblasst habe.
„Die Schrift war schon verblasst“
Zuvor hatte Sönke Wortmann, Regisseur des WM-Films «Deutschland, ein Sommermärchen», in seinem WM-Tagebuch erste Einblicke in den Spickzettel gewährt. Dem ständigen Begleiter der DFB-Mannschaft zufolge fand Lehmann auf dem Papier nur von zwei Schützen Informationen vor.
Regisseur Juan Roman Riquelme («links hoch») und Torjäger Hernan Crespo («langer Anlauf/rechts, kurzer Anlauf/links») waren zuvor ausgewechselt, Lionel Messi («links») gar nicht eingesetzt worden. Gabriel Heinze («6 links flach») und Pablo Aimar («16 lange warten links») wurden von Argentiniens Nationalcoach Jose Pekerman nicht für das Elfmeterschießen berücksichtigt.
So hatte Köpke den ersten Schützen, Julio Ricardo Cruz, gar nicht auf der Rechnung. Der Argentinier verwandelte, obwohl Lehmann die richtige Ecke ahnte.
Keinen Tipp zum letzten Schützen
Beim zweiten Schützen waren die Informationen aber offenbar entscheidend. Roberto Ayala («lange warten, langer Anl. Rechts») nahm wirklich einen langen Anlauf, und Lehmann blieb der Anweisung folgend lange stehen. Der «Gaucho» schoss nach rechts – und Lehmann hielt.
Auch beim dritten Schützen stimmte die Angabe, aber Maxi Rodríguez («links») schoss so scharf ins untere linke Eck, dass Lehmann den Ball nicht mehr rechtzeitig erreichte.
Kritisch wurde es beim Stand von 5:3 für Deutschland, als Estéban Cambiasso antrat, da es auch zu dem Mittelfeldmann von Inter Mailand keinen Hinweis gab. Trotzdem schaute Lehmann lange auf das Blatt – hielt den Ball und Deutschland stand im Halbfinale.
Quelle: msn.de