Absprachen nicht eingehalten und jede Menge Stress


Graciano Rocchigiani ist stocksauer. Sportvermarkter Andreas Grajewski und der Veranstalter des geplanten Comeback-Fights gegen ‚Tiger’ Dariusz Michalczewski, die ‚Brain Support AG’, haben ihn ganz übel über den Tisch gezogen. Deshalb sei der Kampf auch geplatzt. Das behauptet ‚Rocky’ in der ‚Sport Bild’. „Lügen, nicht eingehaltene Absprachen und jede Menge Stress. Mit diesen Herrschaften wollte ich nicht länger zu tun haben“, wettert Rocky. Deshalb habe er lieber auf den Kampf und die Einnahmen verzichtet.

Am 24. Mai sollte das Duell steigen, unter der Flagge des Veranstalters ‚Brain Support AG’ aus Berlin. Die wollten mit dem Oldie-Gipfel ins Boxgeschäft einsteigen. Als Fachmann engagierte das Unternehmen Sportvermarkter Grajewski. Im Oktober 2007 unterschrieb Rocchigiani eine Absichtserklärung bei ‚Brain Support’ für den Kampf gegen Michalczewski. Aber schon kurz darauf beschlich ihn ein unwohles Gefühl. „Ich hatte den Eindruck, dass die Brain-Support-Leute lieber feiern als arbeiten“, sagt Rocky.

"Lasse mich nicht ver*****en"




Als dann im Dezember der Kampfvertrag aufgesetzt wurde, begann der Ärger. Rocchigiani sollte die vereinbarte Kampfbörse in Höhe von 2 Millionen Euro nur inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer erhalten. „Das tauchte entgegen unserer Absprache plötzlich im Vertrag auf. Mieser Stil“, wettert Rocky. Und für den Fall einer Kampfabsage sollte er keine Ausgleichzahlungen erhalten. „Ich hätte also mein Training durchgezogen und am Ende mit leeren Händen da gestanden. Ich lasse mich nicht ver*****en.“

Er habe das zuerst als Anfängerfehler verbucht, „die waren ja neu im Geschäft“, so Rocchigiani. Aber auch ein nachgebesserter zweiter und dritter Vertragsentwurf war nicht in Rockys Sinne. Zudem sei ihm von Brain Support versichert worden, eine Einigung mit ‚Premiere ‚ als übertragendem Sender stünde kurz bevor. Aber es hatte überhaupt keine konkreten Verhandlungen gegeben, nur lose Gespräche, wie Carsten Schmidt, Sportchef bei Premiere, der ‚Sport Bild’ bestätigte. Da platzte dem Ex-Champ endgültig der Kragen, Rocchigiani sagte den Kampf ab.

Rocky will den Kampf gegen den 'Tiger'




Mirko Heinen, Firmen-Vorstand der ‚Brain Support AG’, ist völlig konsterniert und versteht die Welt nicht mehr. „Das ist alles völliger Schwachsinn, es gibt keine unseriösen Geschäftspraktiken unsererseits“, versichert Heinen. Vielmehr glaubt er, dass Rocky sich aus der Vereinbarung herauswinden wollte. „Es ist seine Machart zu glauben, dass jeder ihn reinlegen will. Ich vermute, er bringt die vereinbarten 84 Kilo für den Kampf nicht“, sagt Heinen.

Rocchigiani will den 3. Fight gegen den ‚Tiger’ nach eigener Aussage aber auf alle Fälle. Mit seinem Manager Ralf Grengel versucht er, die Veranstaltung in Eigenregie auf die Beine zu stellen – allerdings erst im Herbst. „Ich will den Kampf weiter und glaube auch daran. Es gibt auch Interessenten. Aber ich habe keine Lust auf so eine unseriöse Nummer wie bislang“, sagt Rocky. Am 24. Mai soll aber ‚Tiger’ Michalczewski gegen Ex-Weltmeister Sven Ottke in den Ring steigen. Unterschrieben ist noch nichts - warten wir ab.

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