Schulz verprügelt und verspottet

Axel, das war erbärmlich!
Es sollte die „Nacht der Antworten“ werden. Es wurde die „Nacht der Schande“.

Selten hat sich ein Boxer so blamiert wie Axel Schulz (38). Sieben Jahre und 61 Tage nach seinem letzten Kampf erlebte er ein Comeback, wie man es seinem schlimmsten Feind nicht wünscht.

Schulz, der dreimal um die WM kämpfte und den großen George Foreman am Rande der Niederlage hatte, war nur noch ein Schatten seiner selbst.

Orientierungslos taumelte der „Weiße Riese“ gegen den Ami Brian Minto (31/Nr. 26 der Welt) durch den Ring. 12 000 Fans in Halle-Westfalen und 11,53 Millionen am TV sahen einen erbärmlichen Auftritt.

In Runde 4 lag Schulz am Boden, in Runde 6 flog das Handtuch – technischer K.o.

Wie konnte das passieren? Axel: „Ich war wie gelähmt, der Kopf war nicht da. Ich bin nervlich zusammengebrochen. Die körperlichen Schmerzen sind nicht so groß wie die seelischen.“

1,5 Millionen Euro kassierte Schulz für sein Comeback. Dafür musste er 81 Treffer schlucken, macht pro Schlag immerhin 18 518, 52 Euro.

Viel Geld zwar, aber dafür setzt es auch verdammt viel Hohn und Spott.

Minto: „Ich kann es nicht glauben. Das war der einfachste Kampf meines Lebens. Axel hat geboxt wie ein Amateur.“

Ex-Weltmeister Graciano Rocchigiani: „Das war Kirmesboxen. Ich habe noch nie so was Schlimmes gesehen. Fürchterlich!“

Verprügelt, verspottet, abgewrackt.

Schulz traf sich gestern mit BILD in seinem Hotelzimmer. Axel gesteht: „Mir geht’s beschissen. Ich bin leer. Ich schäme mich vor den Fans und meinen ehrlichen Freunden. Sie waren genial. Doch als ich in die Halle kam, hat‘s mich erschlagen. Das war wie eine Wand. Schon in Runde 1 wusste ich: Hier geht heute nichts.“

Klar ist: Der Schwergewichts-Boxer wird nie mehr in den Ring steigen.

„Es ist definitv Schluss. Ich brauche über einen nächsten Kampf nicht nachzudenken.“