Staatsanwältin fordert: Lasst ihn nie wieder raus!
Er hat das Leben der jungen Stephanie zerstört. Dafür soll er büßen – sein Leben lang.
Der Prozess gegen Mario Mederake vor dem Landgericht Dresden. Heute forderte Staatsanwältin Liane Pospischil: Lasst ihn nie wieder raus!
14 Jahre und neun Monaten soll der Peiniger von Stephanie in den Knast, anschließend in Sicherheitsverwahrung – bis zum Ende seines Lebens.
Als Begründung gab die Staatsanwaltschaft an, dass Mederake ein Wiederholungstäter sei. Weitere Straftaten seien zu erwarten.
Verteidiger Andreas Boine beantragte dagegen kein konkretes Strafmaß, wies aber auf die psychische Störung des Angeklagten hin. Seine Steuerungsfähigkeit sei beinträchtigt.
Ein Sachverständiger hatte Mario Mederake erst kürzlich seelische Abartigkeit attestiert. Er sei kaum therapierbar!
Schon zu Beginn des Prozesses hatte Mario Mederake gestanden, die damals 13-jährige Stephanie entführt, mehr als fünf Wochen gefangen gehalten, sexuell missbraucht und gequält zu haben.
Dieses Geständnis wertete die Staatsanwaltschaft als strafmildernd.
Als strafverschärfend stufte Pospischil dagegen die brutale Vorgehensweise des Angeklagten und die schweren Folgen für das Opfer ein.
Pospischil: „Es ist die Demonstration von Macht über eine Person, die nach dem Willen des Angeklagten über keinerlei Rechte verfügt.“ Mederake habe „wissentlich und willentlich“ gehandelt.
Mit im Gerichtssaal: Stephanies Vater. Er bedankte sich für einen „fairen Prozess“.
Allerdings kritisierte er die Staatsanwaltschaft. Die hatte eine aktive Mitgestaltung des Prozesses durch Stephanie abgelehnt. „So viel unschönes Verhalten ist menschenunwürdig.“
Dann brach er in Tränen aus.
Das Urteil soll am Donnerstag verkündet werden.