Türkische Leberwurst

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Erdoan verlässt Trauerfeier von Muhammad Ali

Der türkische Präsident sollte eigentlich eine Rede zum Abschied des muslimischen Boxers halten. Doch dann kam es türkischen Berichten zufolge zu Streit.


Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoan hat seine Teilnahme an der Trauerfeier für Boxlegende Muhammad Ali Berichten zufolge abgebrochen. In Louisville sollte er ursprünglich auch eine Rede zu Ehren der muslimischen Boxlegende halten. Allerdings hatten die Veranstalter seinen Redeplatz bereits Tage zuvor gestrichen, weil wegen zwei weiteren eingeladenen Rednern zu wenig Zeit sei. Erdoan flog dennoch nach Louisville, reiste nun aber nach einer muslimischen Gebetszeremonie wieder Richtung Türkei ab.

Grund dafür waren offenbar Differenzen mit den Veranstaltern. Wie die Nachrichtenagentur Doan berichtete, wollte Erdoan bei der Trauerfeier ein Stück Stoff aus der Kaaba in Mekka auf den Sarg von Muhammad Ali legen. Der türkische Präsident sei sehr gekränkt, weil ihm dies nicht gestattet worden sei, berichtete die türkische Zeitung Hürriyet und beruft sich auf Mitarbeiter Erdoans.

Das schwarze Tuch aus der Großen Moschee, die Kiswa, ist mit zahlreichen Koranversen aus Gold verziert und wird jedes Jahr neu hergestellt. Außerdem wollten Erdoan und der sunnitische Geistliche Mehmet Gomez bei der Zeremonie Koranverse vortragen, was ihnen laut Doan ebenfalls nicht erlaubt worden sei. Wie Hürriyet und Doan berichteten, habe es, während sich Erdoan in Louisville aufgehalten habe, weitere Auseinandersetzungen zwischen den Leibwächtern Erdoans und Vertretern des US-Geheimdienstes gegeben.

Außerdem existieren unbestätigte Berichte darüber, dass Alis Familie den islamischen Prediger und Erdoans Rivalen Fethullah Gülen eingeladen habe. Sollten die Berichte zutreffen, könnte auch das ein Grund für die Abreise des türkischen Präsidenten gewesen sein.

Muhammad Ali, der als Cassius Marcellus Clay Junior geboren wurde, hatte seine Beerdigung noch zu Lebzeiten detailliert geplant. Der legendäre Boxer wird von vielen Muslimen verehrt. 1975 konvertierte er zum sunnitischen Islam, nahm den Namen Muhammad Ali an und trat der religiös-politischen Organisation Nation of Islam bei, die von dem schwarzen Bürgerrechtler Elijah Muhammad gegründet wurde. Erdoan sagte während seines Aufenthalts in Louisville, der Boxer sei "von Sieg zu Sieg" geeilt und sei "eine Stimme der Unterdrückten und Opfer" geworden.

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