Die eierlegende Wollmichsau ist bei LNBs noch nicht erfunden. Abhängig von EIRP des gewünschten Satelliten, Größe der Antenne und Netzdämpfung ergeben sich unterschiedliche Anforderungen, damit am Teilnehmeranschluss ein normkonformes Pegelfenster von 47 bis 77 dB(µV) eingehalten wird. LNB mit 55 dB Verstärkung sind für Empfang von Medium-Power-Satelliten wie z. B. ASTRA völlig ausreichend. Für DX-Empfang schwacher Satelliten oder extrem lange Leitungen mit hoher Dämpfung sind High-Gain-LNB vorzuziehen.
Ich bin ein Fan der noch erhältlichen ALPS-LNB, weil von einigen Hundert selbst oder unter meiner Fachbauleitung installierten Bauteilen kein einziger Ausfall bekannt wurde. ALPS scheint unkaputtbar zu sein und defekte Feedkappen wie bei anderen Herstellern sind unbekannt. Ich kenne auch keinen Forenbeitrag in dem von einem Ausfall eines ALPS erster oder zweiter Generation berichtet wurde. Ausfälle mit ALPS-Technik sind mir nur in schaltbaren UAS-Twin- und Quad-LNB erster Generation aufgefallen.
Grundsätzlich ist eine möglichst sparsame Stromaufnahme und ein niedriges Rauschmaß anzustreben. Leider wird mit bei 290K oder 25° C physikalisch unmöglichen Rauschmaßangaben der gleiche Schmu wie beim "peakorientierten Marketing" der Schirmdämpfung von Kabeln getrieben. Firmen, die dem ZVEI angehören, machen den Schwindel mit fast negativen Rauschmaßen seit Jahren nicht mit und geben daher kein Rauschmaß mehr an. Wer ehrlich ist macht weniger Umsatz, die Front wird irgendwann bröckeln.
GSS gehört zu den seriösen Anbietern und ich gehe davon aus, dass sich die vergleichsweise hohen 200 mA Stromaufnahme eines GLQ40 in Verbindung mit einem modernen Multischalter mit 9 V Speisung erheblich reduzieren werden. Siehe dazu JNews 1. Ausgabe 2015.