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Thema: Stiller Poker um Wasser und Kontodaten - der ausverkauf Europas an??

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    AW: Stiller Poker um Wasser und Kontodaten - der ausverkauf Europas an??

    Info für die weniger informierten.

    Trade in Services Agreement
    Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zum mit GATS abgekürzten Vorgängerabkommen der WTO siehe Allgemeines Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen.

    Das Trade in Services Agreement (TiSA; dt. Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen) ist eine in Verhandlung befindliche Sammlung von Vereinbarungen in Form eines völkerrechtlichen Vertrags zwischen 23 Parteien, inkl. den USA und der Europäischen Union. Das Tisa-Abkommen soll weltweit Dienstleistungen liberalisieren. Die 50 Staaten, die über TiSA verhandeln, exportieren weltweit zwei Drittel aller Dienstleistungen, wozu Branchen wie Verkehr, Finanzen, Bildung oder Gesundheit zählen.

    Das Trade in Services Agreement ist ein Nachfolgeabkommen des General Agreement on Trade in Services der WTO, kurz GATS. Dieses wurde 1995 beschlossen.

    Inhaltsverzeichnis

    1 Geschichte
    2 Ziele
    3 Verhandlungsparteien
    4 Rezeption
    5 Weblinks
    5.1 geleakte Originaldokumente
    5.2 Dokumente von Institutionen
    5.3 Zeitungsartikel
    5.4 Videos
    6 Einzelnachweise

    Geschichte

    Ursprünglich war das Abkommen ein Vorschlag der USA. Die Verhandlungen über die verschiedenen Vertragsbedingungen laufen seit Anfang 2012. Alle Sitzungen finden in Genf statt.[1] Seitdem haben verschiedene geheime Verhandlungstreffen stattgefunden.[2][3] Diese fanden außerhalb von üblichen Orten, wie WTO-Einrichtungen statt, etwa in der australischen Botschaft. Die Teilnehmer wollen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, die Verhandlungspapiere frühestens fünf Jahre nach Abschluss des Vertrags an die Öffentlichkeit lassen.[4]

    Am 19. Juni 2014 veröffentlichte die Enthüllungsplattform Wikileaks einen bisher geheimgehaltenen Vertragsentwurf zu TISA aus dem Kapitel zu Finanzdienstleistungen auf ihrer Website.[5] Bis dahin verliefen TiSA-Verhandlungen beinahe vollständig ohne öffentliche Aufmerksamkeit. Die Wikileaks-Veröffentlichung zeigte erstmals die von den Parteien vereinbarte Bestimmung zur Vertraulichkeit des Verhandlungsverfahrens auf: Die Geheimhaltung endet fünf Jahre nach Inkrafttreten oder - falls TiSA nicht in Kraft treten sollte - fünf Jahre nach Ende der Verhandlungen.[6] Nur die Schweiz hat alle seit Juni 2012 eingegebenen Verhandlungspositionen veröffentlicht.[7]

    Am 17. Dezember 2014 veröffentlichte Netzpolitik.org in journalistischer Partnerschaft mit der NGO Associated Whistleblowing Press und ihrer lokalen, spanischen Plattform filtrala.org den Verhandlungsstand. Diese Dokumente zeigten, dass die von TiSA betroffenen Dienstleistungen noch weit über das hinausgehen, was bisher angenommen wurde und aus den Wikileaks-Veröffentlichungen hervorging. Für TiSA gehört zu freiem Wettbewerb auch freier Datenfluss, den enthüllten Vorschlägen nach soll generell kein Land eine Firma daran hindern können, Informationen aller Art außer Landes zu schaffen. Die Daten von Kommunikationsanbietern sollen ungehindert zwischen Ländern ausgetauscht werden können, so heißt es: Kein Unterzeichner darf einen Diensteanbieter eines anderen Unterzeichners daran hindern, Informationen zu übertragen, auf sie zuzugreifen, sie zu verarbeiten oder zu speichern. Das schließt persönliche Daten mit ein, wenn der Vorgang in Zusammenhang mit der Ausführung der Geschäfte des Diensteanbieters steht.
    Ziele

    Die Vereinbarungen dienen dem Ziel, Handelshemmnisse im Sektor „Dienstleistungen“ zu beseitigen – begleitet von bereits vom Anti-Produktpiraterie-Handelsabkommen (ACTA) und vom Transatlantischen Freihandelsabkommen (TTIP) bekannten und massiv kritisierten Geheimhaltungsvereinbarungen. Ein taz-Journalist charakterisiert die Verhandlungsziele: „Öffentliche Dienstleistungen zur Gesundheits-, Wasser- und Energieversorgung, bei der Bildung, im Finanzsektor sowie in allen anderen Bereichen sollen über das bereits in den letzten 20 Jahren erreichte Ausmaß dereguliert und internationaler Konkurrenz ausgesetzt werden.“[8] Demnach würde durch TiSA die Rückübernahme von privatisierten Energie- und Wasserunternehmen (Rekommunalisierung) ausgeschlossen.[8] Eine solche Rückübernahme würde durch eine geplante Ratchet Clause (Sperre) verhindert.

    Unternehmensvertreter verschiedener Dienstleistungsbereiche (Coalition of Services Industries) nannten Regelungen und Subventionen von Staatsbetrieben als Beispiele für Markteintrittsbarrieren.[9]

    Darüber hinaus sieht die Vereinbarung die Öffnung des Arbeitsmarktes für ausländische Dienstleister vor. Diese sollen berechtigt sein, ausländische Leiharbeiter beliebig für temporäre Einsätze in die einzelnen Unterzeichnerstaaten zu entsenden. Inwieweit hierbei die arbeitsrechtlichen Standards der Einsatzländer, insbesondere auch die tariflichen Gehälter, gewahrt bleiben müssen, ist fraglich.

    Der Entwurfstext betont, dass jederzeit weitere Punkte einfließen werden. Nach Vertragsunterzeichnung können neue Marktchancen für Unternehmen eingerichtet werden – unter Umgehung einer demokratischen Einflussnahme der Bevölkerung.

    Geltungsbereich von TiSA

    - Juristische Dienstleistungen durch Anwälte, Notare, etc.
    - Technische Dienste wie Internetversorgung
    - Elektronische Transaktionen
    - Digitale Signaturen
    - Buchhaltungs- und Auditierungsleitungen
    - Steuerberatung
    - Architekturleistungen
    - Städtebauliche Leistungen
    - Technische und wissenschaftliche Prüfungen
    - Veterinärleistungen
    - Bildungsleistungen

    Verhandlungsparteien

    TiSA wird verhandelt zwischen der EU, USA, Kanada, Mexiko, Japan, Chile, Chinesisch Taipeh, Costa Rica, Hong Kong China, Island, Israel, Kolumbien, der Koreanischen Republik, Neuseeland, Norwegen, Pakistan, Panama, Paraguay, Peru, Schweiz und der Türkei.
    Rezeption

    Die Dienstleistungsgewerkschaft Public Services International (PSI) warnt vor TiSA und sieht ein

    „grundsätzliches Konfliktpotenzial zwischen öffentlichen Diensten und Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen. Öffentliche Dienste sollen eine grundlegende soziale Daseinsvorsorge leisten, die bezahlbar, universell verfügbar und nicht gewinnorientiert ist. Öffentliche Dienste werden im Allgemeinen von einem Regelwerk begleitet, das ihre Kommerzialisierung bewusst einschränkt und dafür sorgt, grundlegende Dienstleistungen nicht als reine Handelsware anzusehen. Handelsabkommen dagegen fördern gezielt die Kommerzialisierung.[10]“

    Rosa Pavanelli, Generalsekretärin der PSI, hält die vergleichsweise geringe öffentliche Aufmerksamkeit für ein Problem. Dies mache es den Verhandlungspartnern leicht, im Geheimen zu agieren. Dabei bräuchte TiSA die gleiche Beachtung wie TTIP — oder eher: beide Abkommen bräuchten viel mehr Aufmerksamkeit — um unter anderem den Ausverkauf und die Kommerzialisierung persönlichen Daten zu verhindern.

    „Wir wissen jetzt, dass TiSA den Finanzsektor weiter deregulieren wird, die Rücküberführung von gescheiterten Privatisierungen verhindern wird und Datenschutzgesetze unterwandert. Was halten unsere Regierungen eigentlich sonst noch vor uns geheim?[11]“

    Gemäß Alliance Sud

    „setzen sich die USA für die totale «Freiheit» der Dienstleistungen im Internet ein. Würde dies im Tisa Eingang finden, wäre es fortan erlaubt, unbegrenzt persönliche Daten zu sammeln und diese über Staatsgrenzen hinweg zu transferieren.[12]“

    .

    Der Sven Giegold (MdEP) warnt, dass die im Raum stehende Forderung , jedes TiSA-Mitglied solle Finanzkonzernen erlauben, Informationen frei aus seinem Gebiet zu transferieren, ein Angriff auf den europäischen Datenschutz sei. Zudem könnte TiSA dazu führen, dass eine Kontrolle der Finanzmärkte kaum noch möglich sei.[13]

    Laut Alexander Hagelüken von der SZ wollen die USA TiSA dazu nutzen, Beschränkungen für „Daten“ abzuschaffen, die in anderen Ländern gespeichert oder verarbeitet werden. Des Weiteren versprechen sie sich durch das Abkommen eine Steigerung ihrer Exporte um 600 Milliarden Euro.[14] Dazu bemerkte der EU-Abgeordnete Michel Reimon:

    „Die USA wollen mit dem Abkommen die europäischen Dienstleistungsmärkte für US-Unternehmen erschließen. Zentral dabei ist: Die US-Regierung versucht Unternehmen davon zu befreien, dass sie in den Ländern, in denen sie einen Dienstleistung erbringen, auch einen Firmensitz haben müssen. US-Internet-Konzerne bräuchten also keinerlei Niederlassung in der Europäischen Union mehr - und würden damit auch nicht mehr EU-Gesetzgebung unterliegen. In Verbindung mit dem Freihandelsabkommen TTIP würden europäische UserInnen und KonsumentInnen in diesem Bereich vollständig der amerikanischer Rechtslage unterworfen sein. In diesem Zusammenhang fordert die US-Regierung auch, dass US-Unternehmen ihre Datenbestände ohne Einschränkungen und rechtlichen Vorschriften in ihr Heimatland transferieren dürfen. Die gesetzliche Regulierung zukünftiger Plattformen soll von der Zustimmung der TiSA-Vertragspartner abhängig gemacht werden. Und die zweite gefährliche Stoßrichtung ist ein direkter Angriff auf die Netzneutralität, versteckt hinter der Klausel, dass "reasonable network management" erlaubt sein muss. Damit deckt sich die US-Position mit den Vorschlägen, die von der deutschen Bundesregierung und dem deutschen "Digital-Kommissar" Oettinger bekannt sind, was ihnen zusätzliches Gewicht verleiht.[15]“
    Geändert von Wuppi (28.12.14 um 23:46 Uhr)

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