Ich denke, dass dieser Vergleich nur auf den ersten Blick passt.
Es ist selbstverständlich eine Tatsache, dass in Westdeutschland nach dem Krieg viele wichtige Positionen in Politik, Militär und Wirtschaft nach wie vor von den gleichen Nazi-Verbrechern besetzt waren.
Im Osten wurde die sogenannte Entnazifizierung wesentlich entschiedener betrieben.
Allerdings haben im Westen rechtsradikale Parteien und Organisationen über die Jahrzehnte gesehen stetig an 'Personal' und Zustimmung bei Wahlen verloren - von ein paar Ausnahmen bei Landtagswahlen mal abgesehen. Ich sehe in den alten Bundesländern nirgendwo eine Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann ein NPD-Ministerpräsident vereidigt werden könnte.
Auch wenn ich keinesfalls die Linkspartei mit z.B. der NPD gleichsetzen will, ist es in Thüringen halt genauso gelaufen: Die alten Schergen - die man eigentlich zum Teufel jagen wollte - haben jetzt mehr oder weniger wieder das Ruder in der Hand. Als Stasi-Opfer, vielleicht sogar mit ein paar unfreiwilligen Jahren in Bautzen würde ich die Welt nicht mehr verstehen.