Als sich der *******-Anbieter Premiere vor fünf Jahren in Sky umbenannte, dachten die meisten Zuschauer und Medienschaffenden an einen einfachen Etikettenschwindel. Doch in Wirklichkeit gab es seitdem den beschworenen Wandel im Unternehmen.
Ob Premiere, DF1, Premiere World oder wieder Premiere - für die meisten Branchenkenner war das führende deutsche ******* immer nur das "Milliardengrab". Viel Geld wurde für Film- und Sportrechte und fast noch viel mehr Geld für Werbung ausgegeben. Gefühlt sponsorte Leo Kirch über Jahre seine Wettbewerber und schaltete Spots sogar beim größten Konkurrenten RTL.
Doch irgendwie konnte der Kessel Buntes aus Unterföhring nicht die Massen begeistern. Sicher, die Free-TV-Konkurrenz war seit jeher groß, die Schwarzseher-Gemeinde erreichte ungeahnte Zahlen und ein *******-Abo war schon immer teuer. Doch Premiere war einfach nicht cool genug, als dass man jeden Monat ein Extra-Budget dafür ausgeben wollte.
Die Zeiten änderten sich mit Rupert Murdoch als dem neuen Herren im Hause und seinen unglaublich dicken Taschen voll Geld. Endlich konnten auch einmal die geheimen und bekannten Lieblingsprojekte umgesetzt, statt aus finanziellen Gründen verschoben zu werden. Jahrelang wurde uns Abonnenten erklärt, was denn der Digitalreceiver irgendwann einmal kann - wenn die Programmierer nur erst einmal fertig würden. Pustekuchen, bei der d-box hat es nur zu Tetris gereicht. Beim Nachfolgemodell d-box2 haben sich junge Tüftler ein Linuxsystem draufgebastelt, die Standardsoftware bot nur einige Monate Dienste wie Mail und Bundesliga-Statistiken.
Wer jetzt Sky abonniert, bekommt gleich ein ganzes Universum gratis draufgepackt. Ich genieße den 1TB-Festplattenreceiver, wenn meine Kinder mal spontan einen Film schauen wollen. Irgendwas passendes ist immer automatisch drauf gespeichert worden. "Game of Thrones" sehe ich am Montag Abend schon eine Woche vor dem TV-Start via Festplatte über den Receiver. Und oben drauf dann noch Sky Go: Eine kostenlose App für Tablet und Smartphone, über die ich mal eben die Bundesliga schaue, während auf dem TV der Kinderfilm spielt.
Auch programmlich buttern die Fernsehkollegen aus München etliche Stunden originäres Programm auf die Kanäle. Statt Abnudelstationen gibt es einen ganzen Strauß an Livesendungen. Mit Sky Sport News HD hat man sich sogar einen eigenen Sportnachrichtenkanal ins Haus gesetzt, der heutzutage in vielen Kneipen während der Bundesliga-Pausen dudelt. Und noch ein Vorteil ist geblieben: Es gibt während Filmen und Sportübertragungen nicht die elenden Werbeunterbrechungen, die einem im Free TV den Fernsehtag vermiesen. Im Sky-Universum wachsen meine drei Kinder nahezu werbefrei auf.
Auch das Gespräch mit Sky-Mitarbeitern hat sich in den letzten fünf Jahren grundlegend geändert. Persönlich habe ich das Gefühl, dass man im Unternehmen jetzt voll hinter dem Sender steht und mit Volldampf eine Innovation nach der anderen startet, statt sich wie früher über die alten Kollegen aus den DF1- und Premiere-Standorten München und Hamburg herzuziehen. Sky ist auch hinter den Kulissen menschlicher geworden.
Und so wie jetzt alle an einem Strang ziehen, kann es nur noch immer besser werden. Vielleicht wird ja noch mein Geheimwunsch erfüllt: Ein eigener "echter" Nachrichtensender wie ihn die Briten schon seit jeher haben. Weiter so!
Qualle: DF 04.07.14 - Kommentar von Florian Pötzsch, Herausgeber