Der österreichische Privatsender ATV verbreitet seinen HD-Ableger im Gegensatz zu den meisten österreichischen Privatsendern außerhalb der kostenpflichtigen HD-Austria-Plattform. Für den Sender ein bewusster Schritt, wie eine Sprecherin von ATV gegenüber DIGITAL FERNSEHEN erklärte. Auch zur Kritik an den noch fehlenden nativen HD-Inhalten wurde Stellung genommen.
Mitte Juli startete der österreichische Privatsender ATV seinen eigenen HD-Ableger. Dieser sendet seither über Astra 19,2 Grad Ost, sowie in einigen österreichischen Kabelnetzen. Anders als Puls 4 HD sowie die HD-Versionen der deutschen Privatsender von RTL und ProSiebenSat.1 wird ATV HD dabei nicht über die kostenpflichtige Satellitenplattform HD Austria verbreitet, für die Zuschauer im Monat 7,90 Euro bezahlen müssen.
Wie Sendersprecherin Alexandra Damms gegenüber DIGITAL FERNSEHEN mitteilte, sei diese Entscheidung ganz bewusst getroffen worden. „ATV ist ein originär österreichischer Privatsender, der seinen Zusehern HD kostenfrei zur Verfügung stellen will. Dies wäre bei HD Austria nicht der Fall gewesen“, so die Sprecherin. Auf die Frage, ob man nicht bewusst einen finanziellen Nachteil in Kauf nehmen würde, wenn man im Gegensatz zu anderen Privatsender auf Entgelte aus der HD-Verbreitung verzichtet, gibt sich ATV bewusst gelassen. "Wir glauben, dass es für den Zuseher bald Standard sein wird, Fernsehen in HD zu empfangen", so Damms. Für den Standard extra Geld zu verlangen, würde jedoch nicht der Philisophie von ATV entsprechen: "Das wäre wie wenn man früher extra Entgelt für Farbfernsehen verlangt hätte.
Kritik von Seiten der Zuschauer gab es zu ATV HD immer wieder. Der Grund: Es wird derzeit noch kein natives HD-Bild gesendet, sondern nur hochskaliertes SD-Material. Zu den Gründen dafür äußerte sich die Sendersprecherin ebenfalls. So sei der HD-Betrieb derzeit noch "work-in-progress" und die technische Umstellung auf eine native HD-Ausstrahlung würde im Hintergrund laufen. "Um den Zusehern HD Bildqualität zu liefern, wurde im ersten Schritt SD hochskalliert - wie es bei vielen anderen Sendern auch der Fall ist - in weiteren Schritten wird es ganz umgestellt werden", so Damms. Der Umstellungsaufwand sei jedoch finanziell und ressourcentechnisch sehr groß, weshalb der Prozess nur schrittweise erfolgen könne.
Qualle: DF