Der ORF steht vor dramatischen Kürzungen. Bereits in der vergangenen Woche hatte Sportchef Hans Peter Trost in einem Schreiben an verschiedene Sportverbände erklärt, dass man beim Spartensender Sport+ nahezu 70 Prozent des Budgets einsparen müsse. Unter anderem sollen deshalb mit Ende des Jahres alle Magazinsendungen auf dem Sportsender eingestellt werden. Auch die Live-Übertragung der Paralympics soll der Schere zum Opfer fallen.
Gespart werden soll auch beim deutsch-österreichisch-schweizerischen Sender 3sat, den der ORF gemeinsam mit ARD, ZDF und SRG betreibt. Wie "Der Standard" am Montag berichtete, sollen hier rund 40 Prozent des bisherigen Budgets von Seiten des ORF gekürzt werden. Betroffen sein soll dabei der Bereich Eigenproduktionen. Diese könnten für 3sat damit für den österreichischen Rundfunk in Zukunft nicht mehr finanzierbar sein.
Hintergrund für die Sparmaßnahmen beim ORF ist der Wegfall der sogenannten Gebührenrefundierung. Mit dieser hatte das Rundfunkhaus bisher einen Ausgleich für aus sozialen Gründen entgangene Gebühreneinnahmen erhalten. Für die Jahre 2010 bis 2013 waren dies rund 160 Millionen Euro. Aufgrund der wegbrechenden Einnahmen sollen bis Ende 2016 unter anderem 250 Mitarbeiter abgebaut werden. Allein im kommenden Jahr sollen zudem rund 80 Millionen Euro gespart werden: 20 Millionen beim Personal und den Strukturen, weitere 20 Millionen durch den Verkauf von Immobilien und Wertpapieren sowie 40 Millionen durch Kürzungen bei Programmausgaben.
Quelle
digitalfernsehen