Wavefrontier T90 ganz einfach
Ich muß einfach mal meine Begeisterung über meine neue Wavefrontier T90
loswerden. Bislang hatte ich eine 1,20 m Echostar Drehanlage. Aufgrund des kleinen Öffnungs-
winkel ist eine solche Antenne äußerst schwierig einzustellen, wenn man nicht über die
nötigen Hilfsmittel verfügt.
Unter der Voraussetzung, dass man seinen Mast genau senkrecht montiert hat,
ist die Installation der Wavefontier dagegen recht einfacht. Mast genau senkrecht ist aber auch absolut notwendig,
wer das nicht hinbekommen hat, sollte direkt die Finger davon lassen.
Weitere Vorrausetzung: Mastdurchmesser muß 60mm sein !!!!
Was braucht man zur Vorbereitung ?
Besonders einfach ist es, wenn man mit dem "Wavefrontier Calculation sheet" arbeitet, welches man
auf der holländischen Webseite von
http://dreambox.sjerom.com/
downloaden kann. Da dieses Programm Exel benötigt, muß man sich evtl noch die Free-Ware " Open-Office"
( zB bei Chip) herunterladen.
Dieses Programm liefert die exakten Daten, wo die LNBs anzuordnen sind und welche "Skew" Drehwinkel
an der Wavefrontier einzustellen ist.
Wer die zur Eingabe im Sheet benötigeten Längen-/Breitengrad seines Wohnortes nicht kennt,
findet diese mittels des Satfinderprogramms bei Dewisat.
Keine Angst, Exel-kenntnisse sind nicht erforderlich !
Wenn alles ,wie auf dem Sheet berechnet, eingestellt ist, Spiegel einfach am Mast drehen , bis ein Bild des am Receiver eingestellten Senders sichtbar ist.
alle anderen Sats sind dann automatisch auch korrekt eingestellt.
Ich empfange zZ von 13 Grad Ost bis 53 Grad Ost 5 Satelliten.
Beim Kauf sollte man darauf achten, dass man eine Wavefrontier der 2. Generation erhält. Diese hat 6 Schrauben am Spiegel (alte hatte 4). Außerdem hat sie eine dicke Gewindeschraube zum Einstellen der Elevation.
Leider fehlt eine Skalierung, so dass man die vom Calculation sheet gelieferte Elevation mit einer Wasserwaage mit drehbaren Skala (Baumarkt ) einstellen muß.
Der Skew-Wert aus dem Calcu-Sheet läßt sich dagegen auf der Spiegel-Skala einstellen.
Ich habe für meine Wavefrontier 120 Euro bezahlt. Dies ist sie auch wert.
Auch ohne sich bei Sjerm zu registrieren , kann man unter
Installation ---> Wavefrontier
sehen, was das Programm leistet.
Nachtrag 25.3.2005
Wer Schwierigkeiten hat, im Downloadbereich von Sjerm das Calculation-sheet zu finden, sollte einfach unter "search" mal "Wavefrontier" eintragen.
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Nach 8 Jahren ist eine Überarbeitung dieses Beitrages erforderlich,
zumal der o.a. Link nicht mehr funktioniert.
Bei Satlex ist ein Berechnungsprogramm speziell für die Wavefrontier verfügbar:
http://www.satlex.de/de/wavefrontier_calc.html
In diesem Kalkulationsprogramm braucht man lediglich 4 Eingaben zu machen,
um alle Einstellwerte zu erhalten.Hier ein Beispiel:
- Land : Deutschland
- Stadt : Düsseldorf
- mein östlichster Satellit, den ich emfangen möchte : Türksat 42 Grad Ost
- mein westlichster Satellit, den ich empfangen möchte : Eutelsat 3,1 Grad Ost
Als Ergebnis erhalte ich für mein Beispiel folgende Einstell-/Montagewerte:
a) "Imaginärer mittlerer Satellit 22.55 Grad Ost" : Elevationswinkel 29.56 Grad
b) Skew-Winkel für diesen imaginären Satelitten ist 100.27 Grad
c) Östlichster Sat: Türksat-LNB wird bei L19,7 auf der Schiene montiert
d) Astra 19,2 wird montiert bei R 3.2 auf Schiene, also auf rechten Teil der
Schiene, wenn ich auf die Reflexionseite des Spiegels blicke.
e) Hotbird 13 Grad Ost bei R9.9
f) Eutelsat 3,1 Grad Ost bei R20.5
Entsprechend der aufdruckten Gradeinteilung werden die LNBs noch auf der LNB-Halterung verdreht.
1)
Als erstes stelle ich den Elevationswinkel 29,56 Grad an der Gewindstange ein.
Dazu drehe ich zweckmäßiger Weise den Spiegel so, dass in der Schauöffnung auf der
Rückseite des Spiegels der Wert 90 Grad angezeigt wird, der Spiegel also keine seitliche
( Dreh-)Neigung hat.
Auf einer Wasserwaage mit drebarer Libelle (Baumarktprodukt) stelle ich so genau wie möglich 29,56 Grad ein und lege die Wasserwaage senkrecht zur Spiegelfläche auf die Blechfläche oberhalb der Gewindestange.
Nun muß ich die Stellschraube an der Gewindestange so einstellen, bis mein Spiegel die
notwendige Neigung von 29,56 Grad hat. Anschließend erfolgt die Sicherung der Einstellung
durch die Kontermutter. Einstellung nochmals überprüfen, da die Spiegelneigung sich durch das Kontern verändern kann !!
2)
Ich stelle den Skew-Winkel laut Brechnungsprogramm ein, hier 100,27 Grad und sichere
diese Einstellung durch Festschrauben der diversen Schrauben auf der Rückseite des Spiegels.
Der Skew-Winkel ist auf der Rückseite des Spiegels durch eine Schauöffnung sichtbar eingestanzt.
3)
Nachdem alle Verbindungsleitungen hergestellt sind, Fernsehgerät und Satreceiver einschalten,
Wavefrontier am Mast so verdrehen, bis Fernsehbild erscheint. Hilfreich ist hier ein Kompaß und
die Angabe des Azimutwinkels ( hier ca 20Grad nach Osten aus der Südrichtung) vom Satlex-Programm.
4)
Jetzt erst Satfinderfunktion des Satreceivers einschalten und optimale Azimutausrichtung durch
Drehung des Spiegels vornehmen. Entsprechend wird jetzt über die Satfinderfunktion eine Feinausrichtung eines jeden LNBs vorgenommen.
Zum Abschluß noch etwas:
- die Gradwinkel hinter dem Komma lassen sich natürlich nicht einstellen.
- empfehlenswert ist, zur Ausrichtung des Spiegels einen Satelliten zu wählen, der möglichst
nahe des "imaginären mittleren Satelliten" liegt, zumal die Ausrichtung des Blickwinkels des zugehörigen LNBs hier recht einfach ist.
- sollte man keine Single-LNBs verwenden, sondern TWIN-LNBs oder Quad-Switch-LNbs, dann
darauf achten, dass die DiSEq-Schalter auch TWIN bze Quad-tauglich sind !!!
Hier noch der Link zur orginal Aufbauanleitung:
http://www.techno-com.de/pictures/WA...ontier_T90.pdf
und dieser Link der guten Bebilderung wegen:
http://images.foren-city.de/images/u...ontier_152.pdf