Das hatte so schnell niemand erwartet: Die Zukunft von Marco Reus ist entschieden - der Dribbler von Borussia Mönchengladbach wechselt im Sommer zu Borussia Dortmund. Der FC Bayern geht damit im Werben um den Jungstar leer aus. Auch Roman Neustädter wird den Verein verlassen.

Wie die "Fohlen" am Mittwochnachmittag auf ihrer Website bestätigten, geht Reus für die festgeschriebene Ablöse von 17,5 Millionen Euro zum BVB, dort unterschrieb er einen Fünfjahresvertrag. "Mir ist ganz wichtig klarzustellen, dass es keine Entscheidung gegen Gladbach ist", erklärte Reus. "Aber ich habe mich entschieden, dass ich in der kommenden Saison den nächsten Schritt machen und bei einem Verein spielen möchte, der um die Meisterschaft spielt und der mir die Garantie gibt, in der Champions League zu spielen. Diese Chance sehe ich in Dortmund."

Sportdirektor Max Eberl bedauerte freilich die Entscheidung von Reus, letztlich konnte er den Mittelfeldspieler aber nicht dazu bewegen, in Gladbach zu bleiben. "Wir haben Marco ein neues Angebot gemacht, bei dem der Verein über seine Schmerzgrenze gegangen ist, trotzdem hat sich Marco für einen Wechsel entschieden. Er hat mir seine Gründe ausführlich erklärt und ich kann das bei aller Enttäuschung nachvollziehen. Es bringt ja nichts, jetzt zu jammern", so Eberl.

Reus hatte aus ganz Europa Angebote vorliegen, auch der FC Bayern zeigte Interesse. Neben sportlichen Gründen dürften auch familiäre zur Entscheidung beigetragen haben. Er selbst ist gebürtiger Dortmunder, seine Familie lebt dort, genauso wie seine Freundin. Reus spielte bereits in der Jugend bis 2006 beim BVB, ehe es ihn zu Rot Weiss Ahlen zog. Von dort wechselte er 2009 weiter zu Gladbach.

BVB-Sportdirektor Michael Zorc zeigte sich hocherfreut über den Dortmunder Coup. "Mit Marco Reus verpflichten wir unseren absoluten Wunschspieler für die Offensive. Wir freuen uns, dass sich Marco trotz hochkarätiger Konkurrenz für den BVB entschieden hat."

Ähnlich enthusiastisch äußerte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der die stattliche Ablösesumme bereit war, zu investieren. "Der Transfer ist aus unseren Rücklagen der letzten Jahre solide finanziert. Marco Reus ist ein Spieler, der den Unterschied ausmacht und dazu ein echter Dortmunder Junge."

Auch Neustädter geht - Ziel ungewiss

Doch damit nicht genug des personellen Aderlasses bei den "Fohlen": Auch Roman Neustädter wird nach der Saison dem Klub den Rücken kehren, wie Eberl bestätigte. "Wir wollten mit ihm verlängern, weil er sich zu einem wichtigen Spieler entwickelt hat. Mit dem Angebot, das wir ihm gemacht haben, hätte sich sein Gehalt vervielfacht. Aber er hat uns mitgeteilt, dass er es nicht annehmen wird."

Wohin der Weg des 23-Jährigen führt, ließ Eberl jedoch nicht durchblicken. "Ich weiß, dass er woanders deutlich mehr Geld verdienen kann, auch in diesem Fall müssen wir das leider so hinnehmen. Wir haben ihm eine hervorragende sportliche Perspektive geboten, er ist Stammspieler bei einem Verein aus dem oberen Tabellendrittel. Er sieht trotzdem woanders bessere Möglichkeiten und das ist aus unserer Sicht natürlich sehr schade."

Neustädter kam 2009 von Mainz 05 nach Gladbach und absolvierte seitdem 43 BL-Spiele für die "Fohlen" (ein Tor, eine Vorlage). In der Hinserie stand er bei jedem Spiel für die Gladbacher auf dem Platz.

Die Qualle ist beim kicker

Ich finde es natürlich schade für Gladbach, aber sehr schön für die Bundesliga, auch wenn es Lüdenscheid ist...


Gruss Urmel