Privatsender wollen TV-Werbeverbot für Wettanbieter verhindern
Die im VPRT organisierten Privatsender wollen auch weiter mit allen Mitteln ein TV-Werbeverbot von Wettanbietern im Umfeld von Sportsendungen in Deutschland verhinden.
Der Verband nahm am Dienstag ein Schreiben der EU-Kommission an die Bundesregierung zum Glücksspielstaatsvertragsentwurf der Länder zum Anlass, erneut auf die seiner Ansicht nach fatalen Folgen für kommerzielle Programme hinzuweisen: "Auf Grund des Vetos aus Brüssel müssen die Länder ihren Entwurf neu fassen, um ihn in Einklang mit den Vorgaben des EU-Rechts zu bringen. Der VPRT appelliert an die Ministerpräsidenten, diesen Prozess dafür zu nutzen, die Werbung im Fernsehen für Sportwettenanbieter zuzulassen, um damit dem Kanalisierungseffekt auf legale Angebote Rechnung zu tragen", sagte Thomas Deissenberger, der als Vorsitzender des Arbeitskreises Wetten im Verband arbeitet - und als Vorsitzender der Geschäftsführung bei Constantin Sport Marketing außerdem ein hohes Eigeninteresse an der Thematik hat.
Die ursprünglich vorgesehene Untersagung für Werbung im Umfeld von Sportsendungen würde Privatsender in mehrfacher Hinsicht benachteiligen, glaubt Deissenberger. Und zwar sowohl gegenüber anderen Medienangeboten als auch ausländischen Sportsendern, die ohne ein Werbeverbot in Deutschland empfangbar sind. Der VPRT rechnet im Falle einer Marktöffnung im Glücksspielmarkt und einer Werbeliberalisierung mit Mehreinnahmen in einem insgesamt zwei- bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich pro Jahr für alle betroffenen Kanäle.
Sollten die Einnahmen gerade an den Sportsendern vorbeifließen, würde sich die Situation der privaten Medienanbieter im Wettbewerb um attraktive TV-Rechte mit den gebührenfinanzierten Rivalen ARD und ZDF durch die Mindereinahmen weiter verschlechtern, hieß es. Der Medienkonzern Constantin veranstaltet mit Sport1 ein deutsches Programm, das unter anderem mit dem europäischen Rivalen Eurosport um Marktanteile und damit Werbegelder ringt.
Quelle: satundkabel.de