Der *******-Anbieter Sky hat die verschlüsselten "HD+"-Sender von ProSiebenSat.1 und RTL in der Nacht auf Mittwoch auf den Smartcards seiner Kundschaft freigeschaltet.

Der Vorgang lief automatisiert ab, der Zuschauer hatte keine Wahlmöglichkeit. Damit können Satelliten-Kunden des Bezahlsenders mit ihrem HD-Receiver die Programme RTL-HD, Sat.1 HD, ProSieben-HD, Vox-HD, Kabel-HD, RTL2- HD, Sport1-HD und Sixx-HD für ein Jahr empfangen. Ob Sky-Kunden im kommenden Jahr mit Post der HD Plus GmbH rechnen müssen, mit der für eine Verlängerung des dann kostenpflichtigen Abonnements geworben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist nur, dass eine zwangsweise Fortführung nicht möglich ist, weil der Zuschauer dafür keine Einwilligung gegeben hat. Wer "HD+" nicht verlängert, bleibt von weiteren Kosten verschont.

hdplus_cam_smartcard"HD+" wird auf der bereits vorhandenen Smartcard aller Sky- Bezieher freigeschaltet, aber nur für zwölf Monate kostenlos. Danach beträgt die "technische Servicepauschale", wie SES Astra die Abogebühr gerne bezeichnet, 50 Euro im Jahr, umgerechnet also 4,16 Euro im Monat. Wird das Sky-Abonnement während der Gratisperiode gekündigt, endet auch die "HD+"-Freischaltung.

SES Astra steigert die technische Reichweite um 2,72 Millionen Haushalte und dürfte dies für seine umstrittene Plattform auch in der Werbung weidlich ausnutzen. Ob und wieviele Sky-Haushalte die hochauflösenden Programme der Privaten nutzen, wird zunächst nicht festzustellen sein.

Die HD-Sender der privaten sind mit Werbung unterbrochen und strahlen ihre Inhalte noch überwiegend in hochskalierte SD-Qualität aus, das mit HDTV nichts zu tun hat. Speziell die Sender Sport1-HD und Sixx-HD sind in diesem Zusammenhang zu nennen. "HD+" schränkt Time-Shifting und Archivierung von hochauflösenden Sendungen auf Wunsch der Sender ein. Das bleibt auch über Sky so.


Smartcard vom Typ V13

Voraussetzung für die Freischaltung der "HD+"-Programme ist eine neuere Smartcard vom Typ V13, die die Restriktionen handeln kann. Wer eine S02-Karte besitzt, ist von der Umstellung nicht betroffen. Die "HD+"-Sender werden mit dem proprietären Verschlüsselungssystem NDS Videoguard codiert - dafür gibt es keine freien Conditional Acces Module (CAM). Kunden mit Nagravision-fähigem Receiver können "HD+" über Sky also nicht nutzen. Der Vertrag kommt dabei übrigens direkt mit der HD Plus GmbH zustande und nicht mit dem Pay-Sender.

Bis dato konnten mit einer zertifizierten Settop-Box und Smartcard nicht beide Anbieter gleichzeitig empfangen werden, weil ein Austausch notwendiger Daten fehlt. Dazu sind zwei Receiver notwendig. Wer ein alternatives CAM für die Nagravision-Entschlüsselung einsetzt, hat diese Probleme nicht, kann durch Austausch der Karte beide Angebote sehen. Die technischen Hürden waren durch die Unterstützung des verbraucherunfreundlichen "CI+"-Standards gefallen. Sky hat derzeit zwölf hochauflösende Kanäle im Portfolio, die Ende des Jahres um den neuen Sender Sky Sport News HD ergänzt werden.

Für den Bezahlsender ist die Kooperation mit SES Astra eine Möglichkeit, weitere HD-affine Abonnenten anzusprechen. Derzeit nutzen "HD+" knapp 800.000 Haushalte, lediglich 114.000 zahlen auch dafür. Die Plattform lebt von ihrem künftigen Erfolg: Denn nur dann werden sich auch andere Sender überzeugen lassen, ihre Inhalte verschlüsselt auszustrahlen.

Quelle:Sta+Kabel