"Sportschau" und "Sportstudio" durch Sponsoring-Verbot bedroht?
Ein geplantes Sponsoringverbot für ARD und ZDF bedroht Teile der Sportberichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Der Entwurf für eine Änderung des Rundfunkstaatsvertrags sieht nach einem Bericht der Zeitschrift "Sponsors" vor, dass Programm-Sponsoring nach 20.00 Uhr sowie durchgehend an Sonn- und Feiertagen nicht mehr stattfinden darf.
Die Regelung, die auch Sendungen wie den ARD-"Tatort" am Sonntag betreffen würde, soll am 1. Januar 2013 in Kraft treten. "Die aktuelle Entwurfsempfehlung zu einem Sponsoringverbot hätte gravierende Folgen: für die Sportverbände, den Breitensport, sportschau_dellingdie Sponsoren und mithin auch für die Rechtevergabe im Sportrechtemarkt und damit auch für die Zuschauer von ARD und ZDF", bestätigte Norbert Rüdell von der ARD-Werbung ****s & Services (AS&S) am Mittwoch den Bericht. Betroffen seien auch sehr viele Sportarten, die vor allem in den dritten ARD-Programmen berücksichtigt würden, fügte er hinzu.
Der SAT+KABEL sagte Rüdell am Nachmittag, dass aber noch vollkommen unklar sei, welche konkreten Auswirkungen die geplante Änderung des Rundfunkstaatsvertrags auf Sendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten hätten.
Ausgenommen von dem Sponsoring-Verbot sind Sport-Großereignisse wie Olympische Spiele, Fußball-Länderspiele und die wichtigsten Partien bei WM- und EM-Turnieren sein. Nach einer Studie des ARD-Werbezeitenvermarkters AS&S könnten mit der geplanten Änderung 40 Prozent aller Sportsendungen im Ersten nicht mehr durch ein Programmsponsoring begleitet werbung_krombacher_pilswerden. Auch attraktive Sportarten wie ein Biathlon-Weltcup am Sonntag müssten dann Einbußen bei den Einnahmen aus Werbezeiten hinnehmen.
Für ARD und ZDF würde das geplante Sponsoringverbot laut "Sponsors" deutliche Auswirkungen auf die Ertragssituation der Sender haben. "Allerdings sind die geschätzten 500 Millionen Euro, die die Sender durch Werbung einnehmen, nur etwas 6,6 Prozent der Summe von 7,6 Milliarden Euro, die jährlich durch Rundfunkgebühren in die Kassen gespült werden", berichtete die Zeitschrift.
Auch in der Wirtschaft mache sich Unmut breit, insbesondere in der Bierbranche, die seit Jahrzehnten stark im Programmsponsoring von ARD und ZDF verankert ist. Uwe Riehs, der Geschäftsführer Marketing der Krombacher Gruppe ist, warnte vor unkalkulierbaren Folgen. Das Engagement des Konzerns werde in diesem Fall "aufhören".
Quelle Sat und Kabel