Schalkes Trainer-Manager Felix Magath verliert nicht gerne. Schon gar nicht gegen Schiedsrichter. Der 56-Jährige feierte zwar nach dem 0:2 gegen seinen Ex-Klub Werder Bremen ausgelassen mit den Fans der Gelsenkirchener die Vize-Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation zur Champions League. Doch in dem Teilzeit-Animateur brodelte es gewaltig.

Grund war - nicht zum ersten Mal - der Spielleiter. Er habe mit seinem ausgebliebenem Elfmeterpfiff nicht nur die Partie gegen Bremen in die aus Magaths Sicht falsche Richtung gelenkt. "Es ärgert mich, dass die Schiedsrichter die Meisterschaft maßgeblich beeinflussen", polterte der entthronte Meistertrainer.

Unverständnis über das geklaute Führungstor

"Es war in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel, in der wir die bessere Mannschaft waren. Da fiel die Entscheidung - ein klares Foulspiel im Strafraum. Es ist für mich unverständlich, dass Schiedsrichter und Linienrichter die Situation anders bewertet haben. Das hat uns um das mögliche Führungstor gebracht und die Mannschaft vielleicht durcheinandergebracht. In der zweiten Hälfte war Bremen besser und hat nach 90 Minuten verdient gewonnen", analysierte der sichtlich aufgebrachte Magath den entscheidenden Samstag im Titelrennen.

Fantastische Saison

Anders als im Vorjahr und 2005 und 2006 hatte Magath im Kampf um die begehrte Silberschale das Nachsehen. Was aber bleibt, ist eine abermals großartige Leistung - wie schon aus Magaths Stationen in Stuttgart, München und Wolfsburg. "Wir können mit dem zweiten Platz sehr gut leben. Dass wir die Saison als Vizemeister beenden, hat niemand gedacht, auch ich nicht. An den Fans und der Atmosphäre hat man gesehen, dass wir völlig glücklich sein können. Wir haben eine fantastische Saison hingelegt. Vor Saisonbeginn waren alle der Meinung, wir könnten froh sein, wenn wir nicht im Mittelfeld oder noch weiter unten landen. Dann haben wir mit der Europa League geliebäugelt, aber die Champions-League-Teilnahme war nicht vorherzusehen. Darüber freue ich mich genauso wie über die Meisterschaft mit Wolfsburg."


Nachgekartet

Und doch ist Magath überzeugt davon, die Spielzeit hätte noch fantastischer verlaufen können, gäbe es nicht den unkalkulierbaren Faktor Schiedsrichter. "Ich bedaure es, dass ich diese sensationelle Stimmung nicht genießen konnte. Ich habe mich leider zu sehr geärgert. Ich muss erst mal verdauen, dass die Meisterschaft durch eine Schiedsrichterentscheidung entschieden wurde." Ganz so ausschließlich sind die Referees sicher nicht dafür zuständig gewesen, dass es die Bayern zum 22. Mal gepackt haben. Und doch kartete Magath nach: "Gegen die Bayern gab es auch eine Elfmetersituation, aber wir haben uns nicht öffentlich beklagt. Wenn man es einfach hinnimmt, wird man bei den Schiedsrichtern nicht respektiert. Man hat den Eindruck, die Schiedsrichter können dann machen, was sie wollen."

Quelle: Fussball.de