Sky: *******-Plattform übertrug Bundesligaspiel erstmals in 3D
Fußball-Promis von 3D-Kickern begeistert
Sony will bereits im kommenden Jahr 3D-fähige Fernsehgeräte auf den Markt bringen: Bei Sportübertragungen macht die dritte Dimension aber kaum Sinn.
Genaugenommen ist der Ball nicht nur rund, sondern eine Kugel. Und die 3D-Technik könnte Bundesligafußball künftig auch in deutschen Wohnzimmern in die dritte Dimension befördern.
Der Zuschauer steht gefühlt mit auf dem Platz. Dichter als mit dem dreidimensionalen Fernsehbild kommt der Fan kaum ans Spielgeschehen - vom Besuch im Stadion abgesehen. Was im Kino ein Riesenerfolg ist, könnte bald das Fernsehen revolutionieren, auch wenn die Zuschauer hierzulande auf 3D-Liveübertragungen aus den Stadien noch eine Weile warten müssen. "Wir stehen am Startpunkt", sagt der künftige Chef der *******-Plattform Sky Deutschland, Brian Sullivan.
Nach einer ersten Testvorführung in neun britischen Pubs im Januar hat Sky nun in München eine Kostprobe der neuen Technik geliefert. Am Sonntagabend zeigte der Sender vor rund 120 Gästen mit der Partie Leverkusen gegen den Hamburger SV die erste deutsche Liveübertragung eines Fußballspiels in 3D. Ein neues Kapitel Fernsehgeschichte werde aufgeschlagen, erklärt Sullivan. Der Amerikaner soll vom 1. April an den tief in der Krise steckende *******-Sender endlich in die Erfolgsspur führen. Auch der Siegeszug der 3D-Technik im Kino, der zuletzt mit "Avatar" den finanziell erfolgreichsten Film aller Zeiten hervorbrachte, könnte dabei helfen, hofft man bei Sky, das als Premiere in den letzten 20 Jahren nie wirklich auf die Füße kam.
Beckenbauer ist beeindruckt
"Es ist wirklich beeindruckend", sagt Franz Beckenbauer, der wie die übrigen Gäste gebannt durch seine große Spezialbrille auf die Bildschirme geguckt hat. Vor allem die Schärfe, die Tiefe und der Eindruck, ganz dicht dabei zu sein, sei erstaunlich. Auch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer ist begeistert. Die ungewohnte Perspektive verdankt das Seherlebnis einer aufwendigen Produktion: Spezialkameras sind nötig, die zwei Bilder aufnehmen, die leicht versetzt gezeigt vom Gehirn des Zuschauers dank Spezialfernseher und Spezialbrille in ein räumliches Bild verwandelt werden.
In diesen Tagen bringen die ersten Hersteller 3D-fähige Fernseher auch in Deutschland auf den Markt. In den USA sind bereits Geräte zu haben. Der Sportsender ESPN testet dort bereits die Übertragungen im Regelbetrieb. Das wird in Deutschland noch dauern. "Das ist ein Thema für die Zukunft", sagt Sullivan. Trotz aller Euphorie geben sich die Verantwortlichen bei Sky zögerlich. Man wisse, dass viele Zuschauer sich erst einen neuen Flachbildfernseher zugelegt haben. Viele werden sich so rasch nicht mit der neuen und nicht eben billigen Technik ausstatten. Zudem ist die doppelte Produktion von herkömmlichen zweidimensionalen Übertragungen und 3D aufwendig und vor allem teuer.
Engländer als Vorreiter
In England will Sky von April an zumindest eine Partie pro Spieltag in 3D übertragen. Mehr ist auch angesichts der Kosten noch nicht drin. Aufhalten lasse sich der Trend aber wohl kaum, auch bei anderen Sportarten. In den USA setzt ESPN viele Hoffnungen vor allem auf Basketball, weiteres ist denkbar.
Doch die neue Technik kostet Geld und das ist bei Sky Deutschland eher knapp. 2009 machte das von Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte Unternehmen unter dem Strich einen Verlust von 676,5 Millionen Euro nach einem Minus von 269,4 Millionen Euro im Jahr zuvor, der Umsatz des Senders sank um rund vier Prozent auf 902,1 Millionen Euro. Sky braucht vor allem neue Abonnenten, um endlich profitabel zu werden. Bis 2011 sollen es zwischen 2,8 bis 3 Millionen Kunden sein, dann sollen auch die roten Zahlen der Vergangenheit angehören. Dafür müsste Sky in den kommenden Monaten deutlich mehr neue Abonnenten gewinnen - pro Quartal mehr als 80.000, doppelt so viele im letzten Vierteljahr 2009.
Quelle Sat und Kabel