Rummenigge auf Schmusekurs - ansonsten Todesstille
Es herrscht wieder Frieden in München. Zweieinhalb Stunden musste Philipp Lahm am Montag zum Rapport bei den Bayern-Bossen – danach war alles wieder gut. Lahm habe sich für die „Art und Weise seiner Aussagen und den eingeschlagenen Weg entschuldigt“, hieß es von Vereinsseite.
Die Harmonie in München wurde wieder hergestellt - denn Hoeneß & Co. schweigen das Chaos im Verein einfach tot.
Fakt ist: Zu den Sachfragen, um die es Lahm ging, haben die Bayern-Verantwortlichen bisher nicht Stellung bezogen. Ob die Vorwürfe in der Transferpolitik, die Kritik am Spielsystem oder das schwierige Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft – weder Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß oder Neu-Manager Christian Nerlinger gaben bisher eine Stellungnahme dazu ab. Dafür andere. Oliver Kahn sagte zur Lahm-Kritik: „Es ist wichtig, dass Spieler eine gewisse Verantwortung übernehmen. Das gehört zum Prozess, dass man mal aneckt und mal Tacheles redet. Das setzt Energien frei.“
"Lahm wird unser Kapitän"
Die Bayern-Bosse sehen das anders. „Wir werden den Fokus ab sofort nicht mehr auf interne Kriegsschauplätze legen, die überflüssig sind“, erklärte Karl-Heinz Rummenigge in der ‚tz’. „Für uns ist die Angelegenheit mit dem heutigen Tag erledigt. Weil Philip verstanden hat, um was es geht.“ Und so schloss der 54-Jährige weitere Strafen für Lahm aus, im Gegenteil sogar: „Ich bin überzeugt davon, dass er irgendwann Kapitän des FC Bayern sein wird.“
Doch das Bayern-Theater, es stinkt zum Himmel. Denn ob das Chaos mit aufgesetzter Harmonie und Schweigen dauerhaft aus dem Weg geräumt ist, bleibt äußerst fraglich. Nach der Länderspiel-Pause wartet Tabellenführer Leverkusen. Bei einer weiteren Pleite könnte das Hickhack von vorne losgehen.
Spätestens am 27. November müssen sich Hoeneß & Co. aber rechtfertigen - dann ist Jahreshauptversammlung. Es könnte ein ungemütlicher Abend werden. Absturz auf Tabellenplatz acht, das drohende Aus in der Champions League und dazu der Mega-Zoff mit Toni und Lahm – die Fans jedenfalls werden diese Situation nicht weiterhin schweigend hinnehmen.
Quelle RTL Sport
Zitieren