GEW-Finanzspritze
Rat beschließt Schalke-Hilfe
Der Rat hat am Donnerstag gleich zu seiner ersten ernstlichen Arbeitssitzung nach der Kommunalwahl einen schlagzeilenträchtigen Tagesordnungspunkt: Er soll die Finanzspritze der städtischen GEW für Schalke beziehungsweise die Arena-Betreibergesellschaft absegnen.
Debattiert und beschlossen wird darüber allerdings am Donnerstag in nichtöffentlicher Sitzung, in der das Vertragswerk mit den Zahlen und Bedingungen offen gelegt wird. Wie berichtet, erhöht die GEW ihre Anteile an der Kommanditgesellschaft der Arena-Gesellschaft und gewährt ihr zugleich ein Darlehen. Auf gut 20 Millionen Euro beläuft sich das Gesamtpaket, das die GEW aus Eigenmitteln und Krediten finanziert.
Im Rat bringt die Stadt nun die umfängliche Beschlussvorlage für das GEW-Schalke-Vertragswerk ein und begründet ihre Beschlussempfehlung mit der großen wirtschaftlichen Bedeutung und dem beträchtlichen Entwicklungspotential, das die Arena und das Gewerbegebiet Arena-Park für die Stadt und auch die Emscher-Lippe-Region haben. Es sei eine sinnvolle Maßnahme zur Stabilisierung des Vereins Schalke 04.
Auf die Stadt kämen, so heißt es, weder Kosten noch Folgekosten zu. Bedingung für den Vertrag ist, dass Schalke eine positive, von Wirtschaftsprüfern geprüfte Fortführungsprognose vorlegt. Aus der Politik hatte es im Vorfeld breite Zustimmung zu der Transaktion gegeben.
GEW-Geschäftsführer Ulrich Köllmann hatte zudem von einer „angemessenen Rendite” für eine wirtschaftliche Investition gesprochen, die zugleich die Wirtschaft vor Ort fördere. „Wir haften nicht für die Verbindlichkeiten der Arena-Betreibergesellschaft”, betont Köllmann gegenüber der WAZ ausdrücklich. Auch bleibt die GEW als Gesellschafter nun unter der 50-Prozentmarke. So entfalle, dass die städtische Gesellschaft alle Verbindlichkeiten von über 110 Mio Euro in ihrer Konzernbilanz aufweisen muss.
Wie schon bisher haftet die GEW freilich mit ihrem Komanditanteil. Der wird mit der Aufstockung auf rund 20 Mio Euro ansteigen. Bei Schalke, der GEW wie der Stadt schließt man den „worst case”, den schlechtesten Fall einer Pleite allerdings aus. Auch das Risiko von Wertberichtigungen gilt als gering. Auch für die bisherigen Anteile gab es keine Wertabschreibungen. Das Risiko bleibe, dass Schalke keine Pacht für die Arena-Nutzung mehr zahlt. Dann müssten die Blau-Weißen aber schon in die Regionalliga abgestiegen sein. . .
Quelle: der Westen.de