Die ARD will mit dem Start ihres HDTV-Regelbetriebs ab Februar 2010 große Teile des Programms in originärem HD-Material ausstrahlen. Mindestens 50 bis 70 Prozent des Programms soll mittelfristig aus nativem HD-Material bestehen, sprich: Sendematerial, das bereits in HD-Qualität produziert wurde. Das kündigte Bertram Bittel, Direktor für Technik und Produktion des SWR, im Rahmen der Medientage München an.
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Die Fußball-WM in "echtem" HD
So sollen unter anderem die "Sportschau", das "ARD-Buffet", aber auch Filme und Dokumentationen vom Regelbetrieb-Start an in nativem HDTV produziert und gezeigt werden, ebenso wie Sportveranstaltungen wie die Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2010 in Südafrika und ein Großteil des Wintersportprogramms. Darüber hinaus werde der Anteil an nativem HD-Material stetig ausgebaut. Nachrichten sollen laut Bittel ab 2011 in hochauflösender Qualität produziert werden. Bis dahin werde das Sendematerial auf HD-Qualität hochskaliert, zitiert der "Astra Insider" den SWR-Technikchef. Die ARD-Anstalten investieren nach und nach in HD-Technik, um immer mehr selbst in HD produzieren zu können. Es wird nach Angaben des Senders einige Jahre dauern, bis das komplette Programm in HD produziert wird.
Das Erste HD
Das HDTV-Signal der ARD wird im Format 720p/50 ausgestrahlt. Bei der Entscheidung für das 720p/50-Format stand nach Angaben des Senders das "bessere Bild" im Mittelpunkt des Interesses, wobei neben der Auflösung des Fernsehbilds bei der Formatwahl auch weitere Aspekte wie die Darstellung von schnellen Bewegungen ohne Bildunschärfen zu berücksichtigen gewesen seien. Für das Bewegtbild des Fernsehens liefere das Format 720p insgesamt eine bessere Bildqualität als beispielsweise das Format 1080i. Unabhängig voneinander durchgeführte Tests des Instituts für Rundfunktechnik in München und der Europäischen Rundfunkunion in Genf hierzu haben laut ARD gezeigt, dass das 720p/50 Format zu besseren Ergebnissen führe als das 1080i/25 Format.
Empfangswege
Das Erste HD wird zu Beginn über Satellit verbreitet. Daneben wird es in einigen Kabelnetzen zu sehen sein. Zurzeit wird das Angebot, Das Erste HD in den Kabelnetzen auszustrahlen, durch Kabel BW, Unitymedia und Netcologne wahrgenommen. Ob weitere Kabelnetzbetreiber Das Erste HD ausstrahlen werden, ist laut ARD noch offen. Um "Das Erste HD" und "ZDF HD" empfangen zu können, sollten Satelliten-Zuschauer, die bereits HDTV-fähige Set-Top-Boxen oder Fernseher mit integriertem HDTV-Empfangsteil besitzen, einen Suchlauf starten. Auf dem Astra-Transponder 11, 11.362 MHz, horizontal, SR 22.000, FEC 2/3, DVB-S2, 8PSK, sind dann die neuen Programme in verbesserter Auflösung zu finden.
ARD & ZDF senden parallel weiter in SD
Auch nach dem Einstieg in das hochauflösende Fernsehen werden ARD und ZDF ihr Fernsehprogramm parallel weiter in der Standardnorm SDTV übertragen. Es wird einen Simulcast-Betrieb geben. Zuschauer ohne HD-fähige Geräte können also weiterhin herkömmliches Fernsehen empfangen, ohne sich einen neuen Fernseher kaufen zu müssen.
quelle: inside digital