Barça will's im Schongang packen
Messi gegen Bayern wohl nur auf der Bank
Der FC Barcelona will gegen Bayern München offenbar mit möglichst geringem Kraftaufwand ins Halbfinale der Champions League einziehen. Fürs Rückspiel (Dienstag, 20.45 Uhr) plant Trainer Josep Guardiola, einige seiner Stars zunächst draußen zu
Barcelona hatte das Hinspiel vor knapp zwei Wochen mit einer Galavorstellung 4:0 gewonnen.
Gewollte Gelbe Karte?
Auf der Bank Platz nehmen sollen nun in München wohl mehrere der Barça -Stars. Dazu dürfte in jedem Fall Dribbelkünstler Lionel Messi zählen. Hinzu kommt vielleicht noch der eine oder andere Offensivspieler. Rafael Márquez reist wegen einer Gelb-Sperre gar nicht erst nach München. Der Innenverteidiger hatte seine Gelbe Karte in der Schlussphase des Hinspiels offenbar provoziert - mit dem angenehmen Effekt, dass er dann fürs Halbfinale mit weißer Weste antreten könnte.
Barça hegt nicht nur in der europäischen Elite-Liga Titelambitionen, sondern auch in Spaniens Primera División und im spanischen Pokal. Kräfte sinnvoll einteilen, ist daher die Devise. "Wir haben drei Titel zum Greifen nahe", so Mittelfeld-As Xavi. "Nun wollen wir sie uns nicht entwischen lassen."
Ganz sicher auf der Tribüne sitzen wird im Rückspiel Guardiola selbst. Der Coach der Katalanen hatte sich im Hinspiel lautstark wegen der gelben Karte für Lionel Messi beschwert und ist deswegen für ein Spiel gesperrt worden.
Messi schwach, Iniesta stark
Am Ostersamstag stimmten sich die Katalanen mit einem lockeren Pflichtsieg auf die Partie gegen die Bayern ein. Die Blauroten schlugen den Abstiegskandidaten Recreativo de Huelva mit 2:0. Damit wahrten sie an der Tabellenspitze ihren Sechs-Punkte-Vorsprung vor Real Madrid, das gegen Real Valladolid ebenfalls mit 2:0 gewann. Messi konnte gegen Huelva nicht an seine Glanzleistung in der Champions League anknüpfen. Er schoss einen Foulelfmeter (81. Minute) so schwach, dass Torwart Asier Riesgo den Ball fangen konnte.
Die Führung hatte Andrés Iniesta schon nach 42 Sekunden erzielt. Der Mittelfeld-Akteur war bis zu seiner Auswechslung der überragende Spieler auf dem Platz. Er bereitete auch den Treffer zum 2:0 vor. Huelvas Abwehrspieler Nasief Morris (68.) lenkte den Ball nach einer Iniesta-Flanke ins eigene Netz.
Kein Grund zur Überheblichkeit
"Bei Barça ist sogar eine Katerstimmung etwas Schönes", schreibt das Fachblatt "Sport" in Anspielung auf das rauschende Fußballfest beim 4:0-Sieg über den deutschen Rekordmeister. Die Katalanen wollen jedoch dem Frieden vor der Partie in München nicht so recht trauen. Clubchef Joan Laporta warnte vor Überheblichkeit: "Wir müssen sehr aufmerksam sein, denn wir stehen noch nicht im Halbfinale. Es ist nichts entschieden. In München wartet noch ein Stück Arbeit auf uns."
Allerdings hat Barça seine Stärken nicht nur im Angriff, sondern auch in der Abwehr. Torwart Víctor Valdés hält seinen Kasten seit dem 3. März - 453 Spielminuten - sauber und stellt damit einen persönlichen Rekord auf. "Der FC Bayern wird es uns nicht leicht machen", warnte der Keeper seine Vorderleute. "Die Deutschen kämpfen, bis ein Spiel abgepfiffen wird."
Klinsmann realistisch hoffnungsvoll
Dass seine Spieler diese Einstellung beherzigen, darauf hofft Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann. Er will sich mit einem Sieg aus der Champions League verabschieden. "Nachdem, was wir in Barcelona erlebt haben, sind wir nicht dabei, loszuträumen und zu sagen, wir hauen denen vier oder fünf Dinger rein. Aber es wäre großartig, diese Mannschaft zu schlagen", widersprach Klinsmann in München jeglicher "Träumerei".
Kapitän Mark van Bommel setzte indes eine neue Wechselmeldung zu Franck Ribéry in die Welt: "Franck möchte bei Barcelona spielen", soll der Niederländer dem spanischen Radiosender RAC 1 gesagt haben. "Ich glaube, es wäre sehr gut für Barcelona, wenn sie ihn kaufen würden", wird van Bommel weiter zitiert. Die Bayern erklärten dazu am Montag, es handele sich bei diesen Zitaten um ein Missverständnis, das aufgrund der mangelnden Fremdsprachenkenntnisse von van Bommel zustande gekommen sei. "Mark hat versucht, die Sachen auf Spanisch zu sagen. Das ist ihm offenbar nicht gelungen", sagte Mediendirektor Markus Hörwick.
Quelle ZDF
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