(Eti) Online-Sexsucht ist in Deutschland noch ein Tabu-Thema. Wie eine Untersuchung der Forscher der Swinburne University of Technology in Australien herausfand, riskieren Menschen, die Sexseiten im Internet sehr intensiv nutzen ihre psychische Gesundheit. Laut Gabriele Farke, Initiatorin und Onlinesucht-Beraterin des Selbsthilfe-Portals Onlinesucht.de, ist die Online-Sexsucht in Deutschland, die am häufigsten vertretene From der Online-Sucht.
Besucher von Erotik-Seiten im Web - von denen ein Großteil männlich, jung und über einen hohen Bildungsstand verfügt - weisen "alamierend hohen Raten" an Depressionen, Angstgefühlen und Stress auf. Für viele wird die Suche nach sexueller Befriedigung im Internet innerhalb kürzester Zeit regelrecht zur Sucht.
Am häufgsten sind Männer im Alter von 24 und 25 Jahren betroffen, zudem zieht sich ein hoher Bildungsgrad durch alle Ausprägungen von Online-Sucht. Grade bei dieser Bevölkerungsschicht ist vorsicht geboten, da die jungen Männer die Sucht meistens nicht als solche erkennen und glauben, sie jederzeit unter Kontrolle zu haben.
Dazu gehören unter anderem der exzessive Konsum von Internet-Pornos sowie die Nutzung von Sex-Chats und Erotikportalen. Depressionen, soziale Vereinsamung oder Beziehungsunfähigkeit sind die Folgen. Die bestätigt nicht zuletzt das Ergebnis der Studie: Bei 27 % der intensiven Nutzer von Sex-Angeboten im Internet zeigten sich mittelschwere bis schwere Depressionen, 30 % hatten mit Angstzuständen zu kämpfen und weitere 35% wiesen immerhin typische Stresssymptome auf.
"Zwölf Stunden die Woche, die Betroffene mit der Nutzung von Sex-Angeboten im Netz verbringen, sind deutlich zu weit unten angesetzt.", so Farke. "In der Praxis ist dieser Wert deutlich höher. Manche würden sogar komplett auf ihr herkömmliches Leben verzichten und sich rund um die Uhr ihrem "Hobby" widmen.