Wir hatten solch ein Thema schon mit Farben und Automarke. Wieder glauben Motivforscher
(diesmal Ludwig-Boltzman-Institut) der wahren Beziehung zwischen Mensch und Auto ein
Stückchen näher gekommen zu sein:
Für ein Drittel der Menschen haben die Fronten von Autos nicht nur menschliche Züge, sondern
vermitteln auch bestimmte Charaktereigenschaften. Das geht aus einer neuen Studie aus Wien
hervor.
Gefährte mit Augen, Nase und Mund
Ein Drittel aller Befragten assoziierte mindestens 90 Prozent der Fahrzeuge mit dem Gesicht
eines Menschen oder Tieres. Mehr als die Hälfte aller Automodelle wurden Augen (Frontlichter),
ein Mund (Lufteinlass/Kühlergrill) und eine Nase zugeschrieben. Das ist das Ergebnis einer in
der Fachzeitschrift "Human Nature" veröffentlichten Untersuchung von Wissenschaftern um Karl
Grammer vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Stadtethologie in Wien.
Darüber hinaus stimmten die Probanden darin überein, welches Automodell spezifische Wesens-
züge trägt. Die Forscher fanden heraus, dass die beliebtesten Fahrzeuge über einen breiten Rad-
stand, eine schmale Frontscheibe und/oder weit auseinanderliegende schmale Scheinwerfer
verfügen.
Männer und Frauen mögen "Power"
Je attraktiver die Befragten ein Fahrzeug fanden, desto mehr wies es Formeigenschaften auf, die
die Autoren mit dem Begriff "Power" umschreiben. Dieses Ergebnis belegt, dass ausgereifte,
dominante, maskuline, arrogante und furchterregend wirkende Fahrzeugtypen sowohl von Männern
als auch von Frauen bevorzugt werden.
Im Laufe der Evolution gelernt?
"Im Laufe der Evolution haben die Menschen die Fähigkeit entwickelt, Informationen über das
Geschlecht, das Alter, die Gefühle und Absichten von Menschen zu sammeln, indem sie sich
deren Gesichter genau anschauten", erklärte Grammer.
Die Ethologen kommen zu dem Schluss, dass dieses Verfahren möglicherweise auch auf andere
Lebewesen und vielleicht sogar auf leblose Gegenstände wie Autos angewendet wird. Obwohl
diese Theorie bereits von anderen Autoren aufgestellt wurde, ist sie bis jetzt noch nicht systematisch
untersucht worden.
Nun soll untersucht werden, ob die Zusammenhänge auch Einfluss auf das Kaufverhalten haben.
Quelle