Avesnes-sur-Helpe - In Frankreich ist ein Lehrer zu einer Geldstrafe verurteilt worden, der einen
Schüler geohrfeigt hatte. Das Strafgericht im nordfranzösischen Avesnes-sur-Helpe befand den
49 Jahre alten Jose Laboureur "schwerwiegender Gewalt" für schuldig und belegte ihn mit einer
Geldstrafe von 500 Euro. Der Fall hatte landesweit für Aufsehen gesorgt. Lehrergewerkschaften
hatten gegen das Gerichtsverfahren mit einer Petition protestiert, die 26.000 Menschen unterschrieben.
Auch der französische Regierungschef François Fillon äußerte Verständnis für den Lehrer.
Haftstrafe drohte
Der Lehrer hatte im Jänner mehrere Gegenstände eines elfjährigen Schülers auf den Boden geworfen,
die dieser nicht von einem Tisch nehmen wollte. Danach drückte er den Schüler gegen die Wand, worauf
dieser sich mit einem "Arschloch" revanchierte und dafür die Ohrfeige erhielt. Der Vater des Schülers, ein
Polizist, zeigte den Lehrer an. Laut Gesetz hätten dem Lehrer in dem Verfahren bis zu fünf Jahre Haft und
bis zu 75.000 Euro Strafe drohen können. Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine Strafe von 800 Euro
ausgesprochen.
In Frankreich sind körperliche Strafen in der Familie noch weit verbreitet. In einer im Dezember veröffentlichten
Umfrage der Europäischen Familienunion (UFE) gaben neun von zehn Eltern an, ihr Kind bisweilen geschlagen
zu haben. Mehr als die Hälfte der Franzosen ist demnach dagegen, dass die körperliche Züchtigung verboten
wird. Premierminister Fillon hatte im Februar zu dem Fall gesagt, es sei "nie eine gute Lösung", einen Schüler
zu ohrfeigen. Aber die Lehrer bräuchten auch "ein wenig Respekt", um ihren Unterricht abhalten zu können.
Quelle
Anhang 3844
PS: Ich sag nichts dazu!