Zwei Mal Gold für deutsche Kanuten

Die deutschen Kanuten holen wieder Gold in Peking - und das gleich zwei Mal innerhalb weniger Minuten. Der Frauen-Vierer ließ der Konkurrenz keine Chance. Die Männern starteten im Zweier-Kajak eine starke Aufholjagd und siegten. Es gab auch Silber, Bronze und einen prominenten Verlierer.

Hamburg - Andreas Ihle und Martin Hollstein haben bei den Olympischen Spielen in Peking die Goldmedaille im Kajak-Zweier über 1000 Meter gewonnen. Das Kanu-Duo siegte in Peking nach einem energischen Schlussspurt überlegen vor Kim Wraae Knudsen/René Holten Poulsen aus Dänemark und den Italienern Andrea Facchin/Antonio Scaduto. Nach dem Erfolg für den deutschen Damen-Kajak-Vierer über 500 Meter war es die zweite Goldmedaille für die deutschen Kanuten bei diesen Spielen.

Die Weltmeisterinnen setzten sich nur wenige Minuten zuvor in der Besetzung Fanny Fischer, Nicole Reinhardt, Katrin Wagner-Augustin und Conny Waßmuth in 1:32,23 Minuten vor Ungarn (1:32,97) und Australien (1:34,70) durch und holten in dieser Bootsklasse die vierte olympische Goldmedaille nacheinander für den Deutschen Kanu-Verband.

"Wir waren so souverän und sind so vorneweg geprescht, das war ja der Hammer", sagte Wagner-Augustin. "Auf den letzten Metern wusste ich, dass uns das keiner mehr nehmen kann", meinte Fanny Fischer, die Nichte der deutschen Rekord-Olympionikin Birgit Fischer. "Von der Zuschauerin zum Olympiasieg, das ist Wahnsinn", sagte Waßmuth, die kurzfristig als Ersatzfrau für die erkrankte Carolin Leonhardt eingesprungen war.

Für die deutsche Olympia-Mannschaft war es in Peking die insgesamt 13. Goldmedaille. Soviele Goldmedaillen gewannen die deutschen Athleten vor vier Jahren in Athen insgesamt.

Christian Gille und Tomasz Wylenzek wurden im Canadier-Zweier über 1000 Meter noch auf dne letzten Metern abgefangen und mussten sich mit Silber hinter den Weißrussen Andrej Bahdanowitsch und Alexander Bahdanowitsch zufrieden geben. Bronze ging in einem packenden Finale an das Kanu-Duo Gyorgy Kozmann und Tamas Kiss aus Ungarn. Wylenzek musste sich nach dem Rennen vom Teamarzt behandeln lassen und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.


Die vierte Medaille für den Deutschen Kanuverband fuhr kurz darauf über 1000 Meter der Kajak-Vierer der Männer ein. Lutz Altepost, Geburtstagskind Norman Bröckl, Torsten Eckbrett und Björn Goldschmidt landeten auf Platz drei, der Sieg ging an Weißrussland, Silber an die Slowakei. Mit zwei Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille schlossen die deutschen Kanuten den ersten von zwei Finaltagen als beste Nation vor Weißrussland ab.

Der dreimalige Canadier-Olympiasieger Andreas Dittmer hat nach dem achten Rang im olympischen 1000-Meter-Finale sein Karriereende bestätigt. "Das war sicherlich mein letzter Auftritt auf der großen Wettkampfbühne", sagte der 36-Jährige: "Natürlich wäre ich lieber mit einer Medaille abgetreten." Der achtmalige Weltmeister Dittmer gewann in seiner Laufbahn seit 1991 insgesamt 42 Medaillen bei Sommerspielen und internationalen Meisterschaften.

Einen fünften Platz erreichte Max Hoff im Kajak-Einer über 1000 Meter. Der ehemalige Wildwasser-Weltmeister und Olympia-Debütant aus Köln konnte nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Gold ging an den Briten Tim Brabants.

Quelle:Spiegel.de