Am Donnerstag hatten Anleger noch die Entscheidung des Bundeskartellamts zu den Bundesligarechten als frohe Botschaft für Premiere gefeiert. Doch Analysten sehen das heute ganz anders.
Sie befürchten, dass Premiere mit der Untersagung der ********n TV-Vermarktung der Fußball-Bundesliga an Exklusivität verlieren könne. Das Bundeskartellamt hatte nämlich die TV-Vermarktungspläne der DFL und des Medienmoguls Leo Kirch abgelehnt. Diese sahen unter anderem eine spätere Übertragung der Spiele im frei empfangbaren Fernsehen vor.
Entscheidung für die "Sportschau"-Fans
Doch die Bonner Wettbewerbshüter lehnten dies ab: Die Samstagsspiele müssten in einer Zusammenfassung vor 20 Uhr gezeigt werden, forderte das Kartellamt. Dagegen hätte der *******-Sender Premiere die "Sportschau" am liebsten auf einem Sendeplatz ab 22 Uhr gesehen, um mehr Kunden für seine zahlungspflichtigen Live-Übertragungen anzulocken.
Diese niedrigere Exklusivität lasse kein nennenswertes Wachstum bei Premiere erwarten, betonten die Analysten von Equinet. Sie stuften die Premiere-Aktie deshalb von "hold" auf "reduce" herab.
"Der Nachteil ist, dass mit weniger Exklusivität die hohen Abonnentenerwartungen seitens Premiere unseres Erachtens nicht erfüllt werden könne, sodass mittelfristig das Kurspotenzial für die Aktie limitiert ist", erklärte auch LBBW-Analystin Iris Schäfer.
Zu früh gefreut
Die Premiere-Aktie gibt über vier Prozent nach. Tags zuvor hatten sich Anleger noch mehr auf die kurzfristigen positiven Effekte der Entscheidung des Bundeskartellamts fokussiert und den MDax-Titel um 3,6 Prozent nach oben getrieben.
Anleger hatten sich dabei vor allem über Einsparpotenziale für Premiere durch die mögliche Eigenproduktion der Bundesliga-Berichterstattung und die Tatsache, dass nun auch der drei Milliarden Euro schwere Vertrag der DFL mit der Kirch-Tochterfirma und Premiere-Konkurrentin Sirius zu platzen droht, gefreut. Quelle