Freitag, 25. Juli 2008 04:00 - Von Anette Dowideit
Früher, als er noch Unternehmer war, griff Michael Bloomberg selbst häufig zum Glimmstengel. So versuchte er wie viele Raucher, in stressigen Situationen seine Nerven zu beruhigen. Trotzdem, oder vielleicht gerade wegen seiner eigenen Raucher-Vergangenheit, ist der Gründer des Finanzdienstleistungskonzerns Bloomberg und heutige Oberbürgermeister von New York mittlerweile zum ehrgeizigsten aller Nikotin-Gegner aufgestiegen.
- Schon vor zwei Jahren spendete er 125 Millionen Dollar aus seinem Privatvermögen für eine weltweite Kampagne gegen die Sucht.
Nun hat Bloomberg sich mit Milliardär und Stiftungsgründer Bill Gates zusammen getan. Gemeinsam wollen die beiden den weltweiten Kampf gegen das Rauchen revolutionieren. Sie haben eine Kampagne im Wert von einer halben Milliarde Dollar (318 Mrd. Euro) ins Leben gerufen, um in Schwellenländern das Rauchen zu bekämpfen. Bloombergs Stiftung will zusätzlich zu den schon zugesagten 125 Millionen Dollar noch einmal 250 Millionen Dollar in den kommenden vier Jahren spenden, die Bill and Melinda Gates-Stiftung machte eine Zusage von 125 Millionen Dollar.
Mit dieser Summe heben die beiden mächtigen Männer den Kampf gegen den Tabak auf ein neues Niveau. Bisher fließen laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO jedes Jahr weltweit 20 Millionen Dollar in Anti-Rauch-Kampagnen. Die WHO erwartet, dass im Laufe dieses Jahrhunderts eine Milliarde Menschen rund um den Globus an Raucherkrankheiten wie Lungenkrebs sterben werden und damit zehn Mal so viele wie im vergangenen Jahrhundert. Die neue Kampagne der Milliardäre verspricht jedoch nach Ansicht von Gesundheitsexperten, die Zahl der Raucher und damit die der Todesfälle stark zu verringern.
Bloomberg und Gates wollen Nichtraucherkampagnen unter anderem in China, Indien, Indonesien, Russland und Bangladesch starten - Nationen mit besonders hohen Raucherzahlen. Der Plan sieht unter anderem ein intensives Lobbying bei den jeweiligen Länderregierungen vor. Diese sollen dazu bewegt werden, die Tabaksteuern anzuheben und das Rauchen an öffentlichen Orten zu verbieten. Das Geld der Kampagne soll außerdem in Nikotinpflaster und Anti-Rauch-Werbekampagnen fließen. "Raucherkrankheiten sind eine der größten Herausforderungen in Schwellenländern", sagte Gates bei der Vorstellung der Pläne in New York.
Der Microsoft-Gründer und der New Yorker Bürgermeister hoffen nun darauf, dass sich weitere Stiftungen ihrem Kampf gegen das Rauchen anschließen werden - ein Plan, der durchaus gelingen könnte, sagte Wohltätigkeitsforscher Daniel Borochoff vom American Institute of Philantrophy: "Die Menschen schließen sich gern den mächtigsten Männern an und folgen ihrem Beispiel." Quelle
..... ob da nicht wieder nur Geld in "Stiftungen" gesteckt wird, die an der Steuer vorbeigeleitet werden ???